Gratisbroker – there is no free lunch

Die US-Aufsichtsbehörde SEC geht mit den Geschäftsmodellen mancher Neo-Broker, darunter Aushängeschild Robin Hood hart ins Gericht. Diese verdienen nicht unmittelbar an ihren Kunden, sondern am Weiterleitern von deren Aufträge an bestimmte Handelsplattformen. Die SEC möchte solche Rückvergütungen, genannt „Payment for Order Flow“ jetzt verbieten. In Kanada, Australien und Großbritannien sind sie schon verboten, weil sie dazu verleiten können, nicht an die günstigste, sondern an jene Handelsplattformen weiterzuleiten, die die höchsten Kickbacks bezahlen. Kommt uns das auf anderer Ebene nicht bekannt vor? Wir erinnern uns in Österreich schmerzvoll an Meinl European Land, die an den Vertrieb sechs Prozent Verkaufsprovision bezahlte und so zum Bestseller wurden.

Nach den Ankündigungen der SEC, Payments for Order-Flow zu verbieten stürzte die Aktie der Broker-App Robin Hood alleine am Montag um sieben Prozent ab. Mitbewerber Charles Schwab verlor um 3,2 Prozent. Man befürchtet, dass die Junkaktionäre, die die Möglichkeit mit einer App gratis Trades zu platzieren in der Pandemie zahlreich in Anspruch genommen haben, auch schnell wieder das Börsenparkett verlassen, wenn Traden bei den Neobrokern dann etwas kostet. Wie heißt es so schön: „There is no free“ lunch an den Kapitalmärkten.

Für Verluste, die aufgrund von getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.

Musikrechte: https://mixkit.co/free-sound-effects (racing-countdown-timer, percussion-tick-tock-timer)

#Neobroker #SEC #FreeLunch #Kickback #Paymentfororderflow #RobinHood #CharlesSchwab