Der Sparer als (Geld)Esel der Woche

Der (Geld)Esel der Woche ist für mich der private und öffentliche Sparer. Der private Sparer zahlt mit der realen, in Deutschland sogar auch nominalen Negativverzinsung seiner Ersparnisse letztlich für die Schulden des Staates. Aber auch die sparsamen Staaten in der EU sparen mit ihrer guten Bonität für die anderen Länder, die die Haushaltsregeln nicht einhalten. Wenn tatsächlich die Maastrichtkriterien auch nach der Pandemie dauerhaft gelockert werden, dann macht auf dem Weg zur Schulden-Union das Sparen auch für die sparsamen Staaten ökonomisch immer weniger Sinn, meint etwa Christian Jasperneite, Chief Investment Officer bei M.M.Warburg & CO, die nicht unbedingt dafür bekannt sind, der lockeren Geldpolitik das Wort zu reden. Am Ende werde die aktuelle Diskussion um die Aufweichung der Maastrichtkriterien darauf hinauslaufen, dass man zwar bei einer Nettoneuverschuldung von maximal drei Prozent bleiben werde, aber das 60-Prozent-Staatsschulden-Kriterium zu einem 100-Prozent-Kriterium ausdehnen wird. Jasperneite hat hochgerechnet, dass Deutschland, wenn es sich mit der Verschuldung in Richtung 100 Prozent relativ zum BIP bewegen würde, locker einmal 1200 bis 1300 Milliarden Euro mehr über die Jahre schuldenfinanziert ausgeben könnte. Na toll, das tut dem Euro bestimmt nicht gut und die nächste Währungsreform kommt so ganz bestimmt. Liebe Regierenden, bleiben wir doch bitte h beim Maastricht-Regelwerk, Iaahh, ich möchte nämlich als Sparer nicht dauerhaft der Esel der Nation, ja der Europäischen Union sein …

Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund vongetroffenenAussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.

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