Novartis verkauft Roche: Zwei sind doch besser wie eins

Der Traum oder Alptraum eines Schweizer Mega-Pharmakonzerns, der den Onkologiemarkt beherrscht ist endgültig geplatzt. Anfang November nutzte Novartis die Gunst der Stunde, um bei den hohen Börsenkursen sein Aktien-Drittel an Roche nach 20 Jahren an die Roche-Erben zu verkaufen. Der Familien-Clan besitzt nun 67,5 Prozent der Stimmrechte an dem Schweizer Börsenschwergewicht. Familie Roche, die 19 Milliarden für den Rückkauf eigener Aktien zahlte, vernichtete sie kurzerhand, um ihren Einfluss im eigenen Unternehmen zu erhöhen. Und was bedeuten die getrennten Wege für den jeweiligen Aktienkurs? Der Konsensus der Analysten sieht die Entflechtung der Pharmariesen positiv. Novartis will mit dem Geld innovative Therapien und Biotech-Firmen zukaufen. Novartis will übrigens auch seine Generika-Sparte Sandoz abspalten. Bei Roche erhöht sich durch den Ausstieg des Großaktionärs Novartis der Streubesitz von 16,6, auf 24,9 Prozent. Damit können Roche-Aktien in den Swiss Performance Index aufgenommen werden, was den Titel beflügeln könnte. Noch muss die Generalversammlung dem Deal am 26. November zustimmen. Aber Reisende sollte man nicht aufhalten. Novartis und Roche waren sich in letzter Zeit immer mehr in die Quere gekommen bei Krebstherapien und Heilbehandlungen bei Nervenleiden. Alleine 2022 fließen bis zu 200 Milliarden US-Dollar in die Entwicklung von Krebs-Medikamenten, dem größten Kuchen am Pharmamarkt. Novartis wie Roche sind führend in der Immuntherapie. Novartis hat noch ein zweites junges Standbein mit Nukleartherapien. Roche ist wiederum führend bei der Bekämpfung von Multiple Sklerose. Als Langfristanleger gefallen mir beide Aktien.

Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund vongetroffenenAussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.

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