Zinsanstiege begünstigen nicht nur die Rotation von Technologieaktie in weniger zinsabhängige Value-Werte, sondern auch das Aktienkarussell raus aus den US-Kapitalmärkten, rein in die europäischen Börsen und in die Schwellenstaaten ex China – soweit die These von Florian Ielpo von der schweizerischen Fondsgesellschaft Lombard Odier Investment Managers. Das hieße aber nicht, dass wir 2022 nicht positive Aktienrenditen sehen werden.
Wenn ihr mich persönlich fragt, sehe ich das ähnlich. Ob ich aber den großen Aktienaustausch von Tech- durch Value-Titel als langfristiger und/oder junger Anleger unbedingt im vollen Ausmaß mitmachen muss und sollte, steht auf einen anderen Stern. Vorausgesetzt man hat fundamental solide Unternehmen und keine Meme-Aktien im Portfolio, die der letzte Schrei in der COVID-19-Pandemie waren, aber jetzt verstummen. In meinem werktäglichen Podcast BÖRSENMINUTE habe ich ja schon verraten, dass ich letzte Woche mit Teilverkäufen meine Microsoft-Position in meinem Portfolio reduzierte. Nicht, dass an dieses Unternehmen nicht mehr glaube, sondern um meine Nerven zu schon. Nach dem 30-prozenigen Kursplus hat Microsoft inzwischen mehr als zehn Prozent meines Depotwerts ausgemacht. Für meinen Geschmack zu viel Risiko. In meinem Indexfonds, der die Technologiebörse Nasdaq abbildet bleibe ich aber trotzdem investiert. Ob ich jetzt Tech-Aktien jetzt rausschmeiße und in Value reinrenne hängt nämlich auch von meinem Anlagehorizont ab. Als Langfristanleger sehe ich keine Notwendigkeit. Sollte ich mein Aktienvermögen aber schon in ein bis zwei Jahren versilbern wollen oder müssen, wäre jetzt vielleicht doch der richtige Zeitpunkt Tech-Titel-Gewinne noch mitzunehmen und Risiko aus dem Depot rauszunehmen.
Uih, das war jetzt schon wieder ein zu langer kurzer Ausflug in meine persönliches Anlageuniversum. Zurück zum Anhänger einer Aktienrotation, Florian Ielpo: Am Besten hier hört Euch seinen Argumente selbst an. Nur so viel darf ich von der LOIM-Aktienmarktanalyse spoilen: Ein Anstieg der Zinsen um zwei Prozent würde die Gewinne von Growth-Aktien um zehn Prozent schmälern, bei Value-Aktien wären würden die Gewinn „nur“ um fünf Prozent zurückgehen.
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Vielen Dank, Shalom, servus, mas salamah sagt Julia Kistner
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