Ich verstehe die Welt nicht mehr. Wo sind denn die Pazifisten? Da muss ich mir dann schon die Augen reiben, wenn die renommierte F.A.Z. in ihrem Finanzpodcast allen Ernstes diskutiert, ob Rüstungsaktien in Zukunft als nachhaltige Art der Geldanlage gelten und in die EU-Taxonomie aufgenommen werden könnten. Und sich am Ende dann auch noch über die Sparkassen monieren, die nicht in Rüstungsaktien investieren und mittelständische deutsche Unternehmen aus ihrem Investmentuniversum ausschließen, auch wenn nur eine Teil ihrer Produktion nicht friedlichen Zwecken dient. Nach der Atomenergie jetzt auch noch der Waffenindustrie den Schafspelz umzuhängen und sie als nachhaltig zu deklarieren, das geht mir persönlich zu weit. Panzer für die Türkei, U-Boote für Ägypten, Munition und Kampfflugzeuge für Saudi-Arabien, Waffen für die Ukraine. Millionen Menschen sind auf der Flucht, nicht nur in der Ukraine, ebenso in Jemen, wo wegen des Krieges 22 Millionen Menschen auf humanitärer Hilfe angewiesen sind. Was um Himmelswillen kann da an der Rüstungsindustrie nur im Entferntesten nachhaltig sein? Nachhaltig lukrative Investments trifft es da schon eher: Der Kurs des bayerischen Rüstungskonzerns Hensoldt hat seit Jahresbeginn über 121 Prozent zugelegt, der von Rheinmetall um 138 Prozent. Schließlich will der deutsche Kanzler Scholz 100 Milliarden Euro in die Rüstungsindustrie zusätzlich stecken. Der US-Rüstungsgigant Lockheed Martin legt seit Jänner auch um 28 Prozent, der amerikanische Mitbewerber Raytheon Technologies um 18 Prozent zu. Raytheon kann sich auch leisten seit 1936 Jahr für Jahr Dividende zu bezahlen. In die Branche investieren? Kann man machen, aber sie bitte bitte nicht als nachhaltig verkaufen! Wie kann man Menschen, auf welcher Seite sie auch immer stehen, nachhaltig töten? Wären nicht die zwei Prozent vom BIP, die man etwa in Österreich in die militärische Verteidigung stecken möchte, nachhaltiger in Bildung, Forschung und Soziales investiert? Widerstand gegen Kriegsverbrecher wie Putin, ja. Aber stell Dir vor es ist Krieg und k keiner rüstet diese Schurken aus.
You may say I am a dreamer, but I am not the only one. I hope some day you´ll join us, and the World will be as one.
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RechtlicherHinweis:Für Verluste, die aufgrund von getroffenen Aussagenentstehen,übernimmt die Autorin, Julia Kistner keineHaftung.
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