Es ist wieder so weit – morgen, Freitag ist einer der Verfallstage im Jahr, an dem die Kurse verrückt spielen, sprich sich heftig in die eine oder andere Richtung bewegen können. Normalerweise passiert das schon an den Tagen zuvor. Es handelt sich morgen allerdings „nur“ um einen kleinen Verfallstag, der an jedem dritten Freitag im Monat stattfindet. Im Gegensatz zum Hexensabbat oder „Tripple Witching Day“, den es nur vier Mal im Jahr gibt. Jeweils am dritten Freitag im März, Juni, September und Dezember verfallen an den großen Verfallstagen Futures und Optionen auf Einzelaktien und Indizes, während am kleinen Verfallstag wie am morgigen Freitag nur Einzelaktien betroffen sind. Daher ist der Einfluss auf die Börsen an Tagen wie morgen wesentlich geringer als an den großen Verfallstagen. Davon abgesehen spielen aktuell die Entwicklungen anderer Faktoren wie Ukrainekrieg, Inflation etc. eine weit größere Rolle. Was aber schon an den Verfallstagen und rund um ihnen herum ist: es wird deutlich mehr gehandelt. Ist auch logisch, denn dann laufen die Futures aus beziehungsweise muss sich auch der Besitzer von Optionen entscheiden, was er mit seiner Kauf- oder Verkauf-Option machen will. Ob er sie nutzen oder verfallen lassen will. Zur Erfüllung solcher Optionen oder Futures müssen Wertpapiere gekauft oder verkauft werden. Beziehungsweise müssen Leerverkäufer sich sogar erst noch mit jenen Aktien eindecken, die sie verkaufen. Und wenn viele Marktteilnehmer gleichzeitig große Volumen bewegen, kann es eben während des Tages und auch schon an den Vortagen zu Kurssprüngen an den Börsen kommen, die sich – in the long run – ausgleichen. Verfallstage sind somit eine Spielwiese für erfahrene Daytraderinnen. Das bin ich nicht. Als Langfristanlegerin halte ich rund um die Verfallstage die Füße stiller und warte, bis der Spuk vorüber ist oder ich setze bei Aktien, die ich gerne hätte, aber nicht zum aktuellen Preis, meine persönlichen tiefen Kauflimits. Oder ich hoffe, dass ich Aktien, die ich loswerden möchte, aber nicht zum aktuell gebotenen Preis, mit einer limitierten Verkaufsorder bei kurzfristigen Anstiegen loswerde. Da wäre ich schon wieder beim Spekulieren, nicht Investieren. Warum auch nicht…
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Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenenAussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung. Denn handelt sich weder um eine Steuer-, Rechts- noch Finanzberatung, sondern nur um die persönliche Meinung der Autorin.
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