Ein treuer Hörer von mir fragt mich, ob ich ihm nicht einen ETF mit US-Technologieaktien empfehlen kann. Die sind doch so stark abgestraft worden und die Zukunft sieht er in der Digitalisierung. Die Idee ist grundsätzlich gut antizyklisch zu handeln bei soliden Aktien mit einem Geschäftsmodell, das schon lange überlebt hat und wohl noch lange überleben wird. Wie in keinem Podcast, gebe ich Empfehlungen ab, schon gar keine Einzelempfehlungen. Aber hier ist meine Idee hierzu: 1.) Bitte immer erst schauen, wie stark Du schon in Technologieaktien investiert bist, ohne, dass Dir dies bewusst ist. Hältst Du etwa Aktien von Warren Buffetts Beteiligungsholding Berkshire Hathaway? Dann bist Du damit derzeit schon zu 40 Prozent in Apple investiert. Und auch mit einem ETF in den breit gestreuten MSCI World, dann bist du trotz der heuer höheren Wertverluste von Tech-Aktien aktuell noch zu je 3,4 Prozent in Apple und Microsoft, zu 2,7 Prozent in Amazon, zu zwei Prozent in Alphabet und zu 1,3 Prozent in Facebook bzw. Meta investiert. 2.) Kannst Du es Dir wirklich leisten nur auf eine bestimmte Sparte zu setzen, weil Du schon ein breit gestreutes Kerninvestment hast? Und 3.) auf welche Technologie möchtest Du genau setzen? Auf Informationstechnologie, Medizintechnik, Energie- oder Haustechnik? Hier gilt wie immer der Rat, nicht nur deshalb schon in einen Technologie-Fonds, einen ETF oder eine Techno-Aktie zu investieren, weil sie einen Megatrend im Namen trägt.
Ich persönlich wäre aktuell grundsätzlich vorsichtig in zu nischige Themenfonds zu investieren. Nicht so nischig ist zum Beispiel der Bereich US-Informationstechnologie, etwa ein ETF auf den S&P 500 Information Technology. Wie immer schauen ich mir beim Angebot die aktuelle Gewichtung der zehn größten Fondspositionen an und in welchen Sektoren der Informationstechnologie der Fonds wie stark investiert ist. Nehmen wir als Beispiels das Produkt der Blackrock-Tochter ishares: Ihr Information Technology ETF ist zu rund einem Viertel in Apple und zu 19 Prozent in Microsoft gewichtet. Also 44 Prozent des veranlagten Vermögens wird in diese zwei Werte investiert. Nicht viel anders ist das auch beim xtrackers MSCI USA Information Technology. Auch wenn diese Fonds in 75 beziehungsweise´ 115 Positionen breit gestreut investiert sind ist mir hier das Klumpenrisiko ihrer Top-Positionen zu groß, als dass ich bereit bin auch nur minimale jährliche Fondsgebühren zu zahlen. Natürlich, „size matters“ bei Informationstechnologie-Aktien. Aber da leiste ich mir persönlich – Achtung, das ist keine Anlageempfehlung – lieber zwei bis drei große, zurückgeworfenen Player aus dem Bereich Informationstechnologie, wenn ich genügend frei verfügbares Anlagevermögen habe. Und die kaufe ich auch nicht gleichzeitig, sondern an verschiedenen Tagen, Wochen oder Monaten. Denn die nächste Kurskorrektur kommt bestimmt …
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Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenenAussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.Denn handelt sich weder um eine Steuer-, Rechts- noch Finanzberatung, sondern nur um die persönliche Meinung der Autorin.
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Foto: unsplash / umberto