Ich freue mich immer, wenn Börsenminute- Hörer:innen Fragen an mich haben. Dan fühle ich mich nicht so unnütze. Toni möchte wissen, was es mit der Risikoprämie von Aktien auf sich hat. Die Frage ist berechtigt. Bei einer Prämie könnte man ja eher an Gewinn als an Risiko denken. Vielleicht ist Euch eine Riskoprämie bei Anleihen geläufiger. Da ist es jener Zinsaufschlag oder höhere Rendite, den Bondkäufer beispielsweise bei risikobehafteteren Anleihe mehr an Zinsen beziehungsweise Ertrag bekommen, als wenn sie etwa in eine ziemlich sichere deutsche Bundesanleihe oder eine andere de facto als risikolos geltende Schuldverschreibung investieren. Ja, und das gleiche gilt für Risikoprämien auf Aktien. Hier werden Aktien mit einer sehr sicheren Anleihe verglichen. Denn während die erwarteten erwirtschafteten Unternehmensgewinne unsicher sind, sind die Zinsen von Anleihen bester Bonität stabil. Die Risikoprämie ist dann der in Prozent angegebene Mehrertrag, den die Aktie gegen über der sehr sicheren Zinsanlage bietet. Eine beliebter Index zur Berechnung ist jener des berühmten Yale-Professor Robert Schiller, der die durchschnittlichen, inflationsbereinigten Gewinne der S&P500-Aktien ins Verhältnis zu den Realrenditen von zehnjährigen Staatsanleihen bester Bonität setzt , also die Aktienrendite mit der risikofreien Rendite vergleicht, worunter man in Deutschland die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe, in Großbritannien der entsprechenden gilts, in den USA der Treasuries und in Österreich der zehnjährigen Staatsanleihen versteht . Betrachtet man den Zeitraum 1938 bis jetzt, kommt man etwa in den USA auf eine durchschnittliche Risikoprämie für den S&P 500 von gut 4,8 Prozentpunkten. Derzeit sind wir bei drei Prozent Risikoprämie. Das es immer noch so viel ist liegt daran, dass die am besten gerateten Staatsanleihen sogar nicht allzu lange her sogar negativ verzinst waren.
Die Risikoprämie ist aber natürlich nur eine von vielen Kennzahlen, die darüber entscheiden sollten, ob man in Aktien jetzt schon investiert oder nicht. Es lohnt sich etwa auch die Dividendenrendite und das Kurs-Gewinn-Verhältnis des Unternehmens genauer anzusehen.Wenn Euch diese Podcastfolge der Boersenminute gefallen hat, dann abonniert die BÖRSENMINUTE und die GELDMEISTERIN doch gratis auf Eurer Podcastplattform Eurer Wahl oder auf YouTube, um keine weitere Folge mehr zu verpassen. Damit unterstützt ihr mich automatisch beim Podcast-Ranking. Vielen Dank!
Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenenAussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.Denn handelt sich weder um eine Steuer-, Rechts- noch Finanzberatung, sondern nur um die persönliche Meinung der Autorin.
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