Wie tief können die Kurse noch fallen. Ja so tief, wie Du Deine Stopps beim jeweiligen Wert setzt. Stopps sind natürlich vor allem ein Thema bei Einzelaktien, können es aber auch zum Beispiel bei einem risikoreichen Themenfonds sein. Was man von den erfahrenen Daytradern lernen kann ist, dass man nicht bei runden Zahlen die Stopps setzen sollte, da viele Investoren dort ihre Stopps setzen und man oft schneller als es einem recht ist ausgestoppt wird und der Kurs anschließend wieder steigt. Da gibt es dann Profis, die einen Wert unter dem runden Stopp abstauben, wohlwissend, dass es umgehend wieder eine Gegenbewegung geben wird.
Wenn man möglichst nichts riskieren möchte, kann man beispielsweise anstelle bei 40 seinen Stopp schon bei 41 setzen. Dann ist man zumindest bei einer plötzlichen Kurskorrektur bei den ersten dabei, die automatisch verkaufen und wird im Sog nicht tiefer gezogen, als man eigentlich bereit wäre, die Aktie zu veräußern.
Vorsicht: Zu enge Stopps in so volatilen Phasen wie diesen zu setzen. wo die Kurse schnell in beide Richtungen schnellen ist auch sehr gefährlich. Auch hier hat man wieder das gerade beschriebene Thema des „Ausstoppens“. Ob man die Stopps zehn, fünfzehn, zwanzig Prozent oder mehr vom aktuellen Kurs setzt hängt nicht nur von der persönlichen Nervenstärke und Risikofreudigkeit ab, sondern auch von der jeweiligen Aktie. Ein Bankwert schwankt im Normalfall nicht so stark wie etwa ein Impfstoffhersteller, der je Forschungsfortschritt mehr oder weniger hoch im Kurs steht. Also muss man beim Vaccine-Produzenten auch die Abstände für einen Stopp weiter bemessen. Stopps und Limits kann man selten länger als für einen Monat eingeben und das ist auch gut so: Mir passiert es immer wieder bei Verkaufslimits, dass ich mich über die Nachricht des Brokers wundere, dass ich einen Wert verkauft habe. Aber auch da sollte man sich nicht ärgern. Schließlich hat man ja den Wert erreicht, zu dem man eigentlich verkaufen wollte und hat das selbstgesteckte Gewinnziel erreicht. Einen Fehler, den auch ich bei Stopps sehr gerne mache: Ich setze Stopps, obwohl ich die Aktie in Wahrheit ohnedies schon abgeschrieben habe und mit keiner baldigen Erholung rechne. Also warum dann nicht gleich noch zu einem höheren Preis verkaufen, statt zu warten, bis die Aktie tatsächlich auf den deutlich niedrigeren gesetzten Stopp fällt? Zu Jahreswechsel, wenn es oftmals sehr rutschig am Börsen-Parkett ist, wäre ich grundsätzlich mit Stopps vorsichtig …
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Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenenAussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.Denn handelt sich weder um eine Steuer-, Rechts- noch Finanzberatung, sondern nur um die persönliche Meinung der Autorin.
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Foto: unsplash/maxim-hop