Auch wenn Tokio über 9100 Kilometer von Wien entfernt ist, das Börsenbeben war am Dienstag dieser Woche noch auf dem rot-weiß-roten Parkett der Alpenrepublik – genaugenommen von hier bis Texas zu spüren. Die überraschende Zinswende der japanischen Notenbank hat weltweit die Börsen verunsichert, weil sich der Inselstaat doch als einer der wenigen Staaten jahrelang gegen Zinserhöhungen gestemmt hat und munter Aktien und Anleihen japanischer Unternehmen aufgekauft hat. Und wie im Lehrbuch reichte die Ankündigung der Bank of Japan, dass sie aus der ultralockeren Geldpolitik aussteigen möchte, dass der Yen gegenüber dem US-Dollar anstieg und der japanische Aktienmarkt gleich um 2,5 Prozent alleine am Dienstag nachgab, Tendenz weiter fallend. Was haben eigentlich Japans Notenbanker gesagt, was die Börsianer so schockierte? Konkret will die BoJ für zehnjährige Zinsen jetzt eine Spanne von minus 0,5 und plus 0,5 Prozent zulassen, bisher reichte die Spanne nur von minus 0,25 bis plus 0,25 Prozent.
Diese Trendwende ist deshalb so einschneidend, weil die japanische Notenbank schon viel, viel länger und viel intensiver in die Börsengeschehnisse eingreift, als etwa die US-Fed oder die EZB. Die EZB hat bisher gar keine Aktien auf seinen Büchern, nur europäische Anleihen. Hingegen hat die japanische Notenbank mit den Aufkäufen japanischer ETFs in den letzten Jahren doch stark interveniert. Falls ihr meine jüngste Podcast-Folge der GELDMEISTERIN mit Altmeister Jim Rogers gehört habt – wenn nicht empfehle ich sie Euch nachzuhören, dann habt ihr vielleicht noch im Ohr, dass die Investmentlegende Rogers seit längerem stark in japanische ETFs investiert ist, weil auch die BoJ seit Jahren mit noch deutlich mehr Geld als er japanische ETFs kauft und die Kurse in die Höhe trieb. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Jim hier jetzt auch langsam die Reißleine zieht, falls er das nicht schon in den letzten Tagen getan hat. Under pressure…
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Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenenAussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.Denn handelt sich weder um eine Steuer-, Rechts- noch Finanzberatung, sondern nur um die persönliche Meinung der Autorin.
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Foto: unsplash/stephanie-Klepack