Im Jänner habe ich noch von Blue Birds gesprochen – unerwartete Ereignisse, die an der Börse alles zum Guten bewenden. Jetzt komme ich wieder mit dem Gegenteil, Schwarzen Schwänen daher? Ja dazwischen liegt eine gestiegene Skepsis an den Kapitalmärkten. Man muss nur die aktuellen Podcastfolge der GELDMEISTERIN anhören. Zu Gast ist Lars Kreckl, globaler Aktienstratege beim Vermögensverwalter LGIM, der bei den Kursen noch ein 20-prozentiges Potenzial nach unten sieht. Auch wenn ich da persönlich nicht ganz so pessimistisch bin, man kann sich sicherheitshalbe einmal auf negative Schocks vorbereiten, soweit dies geht. Auf Schwarze Schwäne kann man sich ja per Definition nicht vorbereiten, weil sieunvorhersehbar sind. Wenn man genau hinschaut sind sie aber oftmals nur grau. Soll heißen, mankann man schon sein Portfolio entsprechend strukturieren, um gewappnet zu sein. Das meint zumindest Christopher Teschmacher, Fondsmanager bei LGIM. Und er kann auch einige graue Schwäne benennen, die 2023 auftauchen könnten und deren Auswirkung man auf das eigene Portfolio zumindest überdenken sollte:
- Konflikte eskalieren: Natogreift in den Russland-Ukraine-Krieg ein, Konflikt zwischen Taiwan und China spitzt sich zu – bitte bittenicht, give peace a chance!
- Beschädigung unterirdischer Seekabel lässt Finanzinstitute oder Börsen abstürzen – klingt sehr dramatisch.
- Cyberangriffe haben Folgen für die Finanz- und Volkswirktschaft – na gut, kann sein.
- Stagflation in den USA in mindestens einemQuartal: Sowohl der Verbraucherpreisindex als auch die Arbeitslosigkeit liegenbei mehr als fünf Prozent – das ist in der Tat eine Gefahr.
- Rohöl der Sorte Brent kostet 200 US-Dollar pro Barrel – ist auch möglich.
- Die Immobilienpreise in Großbritannien fallen ummehr als 15 Prozent von ihrem Höchst- auf den Tiefststand – kann ichmir nicht nur in Großbritannien vorstellen.
- Mehr als 500 Börsengänge bringen denUS-Primärmarkt zurück auf Höchstwerte – glaube ich dann doch nicht. Das wäre außerdem ein Blue bird.
- Nordkorea tritt in einen bewaffneten Konflikt mit Südkorea und Japan ein – halt ich für übertrieben.
- Eines oder mehrere Länder stoßen einen EU-Austritts-Prozess an – weshalb, nein, glaube ich nicht.
- In mindestens einem europäischen Land setzt die Regierung eine Lebensmittelrationierung durch – Rationierung vielleichtnicht, aber Lebensmittelpreisbremsen kann ich mir vorstellen.
Und was meint ihr? Habt ihr schon graue Schwäne gesichtet? Hinterlasst mir doch bitte ein Kommentar oder schreibt an julia@geldmeisterin.com Ich würde mich freuen!
Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenenAussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.
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