Natürlich ist der eigentlich große, fette Aufreger der Woche, dass es die Ratingagentur Fitch tatsächlich gewagt hat, die Supermacht USA wegen der präkären Haushaltslage von „Triple A“ auf „AA+“ herabzustufen und damit die Aktienmärkte weltweit auf Talfahrt zu schicken. Mit dem unvermeidbaren, längst überfälligen Schelte für die USA befasste sich allerdings schon die gestrige Börsenminute und es wird erneut ein Thema in der neuen Podcastfolge der GELDMEISTERIN am Sonntag mit Thomas Mayer sein, Ökonom und Gründer des Research Institutes der Fondsgesellschaft Flossbach von Storch.
Was diese Woche noch aufregte, obwohl ihm nachgesagt wird, das es beruhigt ist Cannabis.
Es klang verlockend: Juicy Fields, ein Cannabis-Growdgrowing-Projekt in der Steiermark. Tatsächlich ist das vermeintlich lukrative Investment, so warnt die österreichische Wirtschafts- und Korruptionsanwaltschaft, nur Rauch und Schall und soll Anlegergelder von rund 400 Millionen Euro verbrannt haben. Ein ähnlich Anlagebetrugs-Verdachtfall, „My first plant“ wird in Kärnten nachgegangen. Hier besteht auch noch der Verdacht der Geldwäsche. Betroffen sind nicht nur tausende geblendete Investoren in Österreich, sondern weltweit. Ihnen wurden auf wohlgestalteten Internetseiten ertragreiche Investments in den Anbau und Verkauf von medizinischen Cannabis- und CBD-Produkten versprochen. Es besteht der Verdacht, dass ein Großteil der Gelder nie investiert wurde, wobei natürlich für alle Beteiligten die Unschuldsvermutung gilt.
Mein alter Freund, Promi-Investor Jim Rogers, erzählt im Podcast GELDMEISTERIN im Vorjahr, dass er auch in einer Cannabis-Plantage für medizinische Produkte direkt in Kolumbien investiert sei. Versteht mich nicht falsch, daran ist nichts Anrüchiges. Nur ich würde es nicht tun. Und das gar nicht einmal, weil ich keine Freundin von Cannabis für den nichtmedizinischen Gebrauch bin, sondern weil mir die Cannabis-Aktien einfach zu heiß sind. Alleine deshalb schon, weil sie vom staatlichen Goodwill der Legalisierung abhängen. Wenn, dann würde ich mich wirklich nur an die großen Player investieren wie die Cronos Group mit einer Marktkapitalisierung von knapp 600 Millionen Euro, in die 2019 auch der US-Tabakkonzern Altria einstieg, oder in die kanadischen Platzhirschen wie Tilray (rund 870 Millionen Euro Marktkapitalisierung), Canopy Growth (Börsenwert über 270 Millionen Euro) oder die populäre Aurora Cannabis-Aktie (181 Millionen Euro Marktkapitalisierung). Es werden auch Cannabis-Aktien-Index gehandelt und es gibt mit Cannabis-Reit eigene Cannabis-Immobilienakten. Solche Spezialindizes und -Fonds bergen für mich zu viel Klumpenrisiko. Da würde ich mich persönlich schon mit einer Pfizer-Aktie, die mit Arena Pharmaceuticals auch einen medizinischen Cannabis-Produzenten in ihrer Gruppe an, wohler und breiter aufgestellt fühlen. Aber wie gesagt, für mich muss es kein Cannabis-Investment sein, da gibt es noch so viel anderen spannende Sektoren, zu denen aktuell offensichtlich nicht die Immobilien zählen. Mehr dazu in der aktuellen Podcast-Folge der Geldmeisterin am kommenden Sonntag. Ich hoffe wir hören uns. Ein schönes Wochenende wünscht Julia Kistner
Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Was ihr daraus macht ist Eure Sache, Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.
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