Zahnlose Schuldenbremsen und Obergrenzen

Apropos gestrige Börsenminute und politische Börsen haben kurze Beine: Ich müsste mich schon schwer täuschen, wenn bis Freitag nicht doch das ok der Republikaner zu einer weiteren Aussetzung der amerikanischen Staatschuldenbremse bis 12. Dezember kommem würde. In den USA gibt es ja eine gesetzlich festgelegte Grenze, wie viel neue Schulden die Regierung zur Begleichung ihrer Ausgaben machen darf. Aktuell liegt diese bei 28,4 Billionen US-Dollar, umgerechnet 24 Billionen Euro. Die ist jetzt erreicht und wird sie nicht ausgesetzt, wäre der Staat USA de facto im Laufe des Oktobers zahlungsunfähig. Zuletzt wurde ein solcher Shut Down von Donald Trump 2019 verhindert, der die Schuldenobergrenze bis Ende Juli 2021 aussetzte. Die US-Schuldenobergrenze ist übrigens ein Kriegsrelikt aus 1917. Einmal nicht eingelenkt wurde 2011, worauf die Ratingagentur S&P den USA die Bestnote AAA entzog und die Börsen weltweit ganz schön wankten. So weit wird es nicht kommen, wir haben ja Pandemie. Auch europäische Länder fahren längst nicht mehr mit angezogener Schuldenbremse, die sie eigentlich per Regierungserklärung oder Verfassungsgesetz in ihre Budgets verankert haben. Deutschland etwa hat die Schuldenbremse bis 2023 gelockert, erst dann müssen Bund und Länder wieder ausgeglichen bilanzieren. Kurzfristig alles kein Problem, doch wehe, wehe, weh, wenn ich nicht mehr die Gipfel der massiven Schuldenberge sehe…

Viel Anlageerfolg wünscht Julia Kistner, die sich zu 100.ten Folge der Börsenminute über Deine Unterstützung freuen würde. Eine große Hilfe wäre, wenn Du die Börsenminute auf Youtube oder auf einer Podcast-Plattform abonnieren würdest.

Für Verluste, die aufgrund von getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.

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