Die weltweiten Übernahmen könnten heuer eine Rekordsumme von fünf Billionen US-Dollar ausmachen, rechnet der Datenlieferant Bloomberg. Das Geld der Notenbanken ist so billig, dass die Verlockung Unternehmen zuzukaufen groß ist. Auch sitzen die Unternehmen auf riesigen Cashbeständen. Einer der jüngsten Megadeals, der sich anbahnt: Der US-Finanzinvestor KKR, der schon 37,5 Prozent an der Telecom Italia (kurz TIM) hält will sich für rund 10,8 Milliarden Euro die Italiener komplett einverleiben und dann von der Börse nehmen. Da hat aber noch der Staat Italien ein Wörtchen mitzureden. Typisch für Übernahmekandidaten ging auch der Aktienkurs der Telecom Italia schon nach den ersten Gerüchten steil nach oben und begann ganz schön zu schwanken. Profitieren von den Übernahmeabsichten kann auch TIM-Großaktionär Vivendi, den KKR für seinen Plan ja auskaufen müsste. Das französische Medienhaus Vivendi besitzt 24 Prozent der TI-Aktien.
Wenn ein Großaktionär Deine Aktien aufkaufen will zahlt sich Standhaftigkeit meist aus: Die Deutsche Verbraucherzentrale für Kapitalanleger (VzfK) hat sich Aktienübernahmen von 300 Unternehmen zwischen 2002 bis 2020 angeschaut. Fazit: In mehr als 60 Prozent der Fälle wurde das Angebot bereits vor dem Squeeze-Out nachgebessert. Nur wegen einer möglichen Übernahme sollte man sich aber keine Aktie ins Portfolio legen. Ein Scheitern eines Merger-Deals kann den Kurs auch schlagartig einbrechen lassen kann. Man sollte von Unternehmen, die man ins sein Depot nimmt ohnedies immer hundertprozentig überzeugt sein!
Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund vongetroffenenAussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.
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