Wie sagte es der dreifache Weltmeister und zweifache Olympiasieger Benni Raich oft so schön: „I muas auf mi schaun.“ Das gilt auch bei der Geldanlage, wobei man schon auch das konjunkturelle und wirtschaftliche Umfeld und derzeit auch die medizinische Lage im Blick haben sollte. Damit ist nicht gemeint, dass man auf jede neue Virusmeldung panisch oder auf jeden neuen Impfstoff euphorisch reagieren sollte. Hin und her macht Taschen leer, wie ein Börsensprichwort sagt. Man sollte sich aber die Wirtschaftsindikatoren, die für die langfristige Unternehmens- und Börsenentwicklung von großer Bedeutung sind genauer anschauen. Wofür geben etwa die Staaten in den nächsten Jahren ihr Geld aus? Wem – welcher Branche, welchen Technologieführern – kommen die Billionen schweren Konjunktur- und Klimaschutzpakete oder auch die demographisch bedingten höheren Gesundheitsausgaben zugute? Wer sind die Verlierer von zunehmenden Regulierungen? Oder momentan sehr aktuell: woher kommt der Inflationsdruck? Entsteht er tatsächlich „nur“ durch kurzfristige Lieferengpässe? Oder zeigt sich da bereits eine Lohn-Preis-Spirale wegen des weltweiten Fachkräftemangels, die sich vor allem in den USA, aber auch in Europa noch beschleunigen könnte? Welche Staaten und Unternehmen kommen durch höhere Preise oder auch durch eine weltweite Straffung der Geldpolitik unter die Räder, weil sie sich bei ihren Schuldenständen höhere Zinsen nicht leisten können?
Höhere Zinsen sind in jedem Fall Gift für die Börsen, da viele Anleger dann statt Aktien wieder Zinspapiere, sprich Anleihen kaufen. Und auch weil höhere Zinsen das Wachstum von börsennotierten Unternehmen bremsen können, da sich Investitionen und Finanzierungen verteuern. In Europa rechnet man zwar erst 2023 mit höheren Leitzinsen, nur an Börsen werden Erwartungen gehandelt! Sie nehmen daher wirtschaftliche Entwicklungen sechs bis neun Monate vorweg. Deshalb muss man sich eine klare Meinung bilden, wohin die Reise bei Zinsen, Steuern, Wachstum oder Inflation geht. Zykliker, also konjunkturabhängige Unternehmen wie der Maschinenbau, die Rohstoff- oder die Autozulieferindustrie sind etwa die ersten, die vom Konjunkturaufschwung profitieren. Sie gehören aber auch zu den ersten, die beim Abschwung verlieren. Die Finanzbranche ist wiederum eine der wenigen, die von Zinsanhebungen profitiert. Reise- und Tourismusaktien und Dienstleistungen bekommen Aufwind, sobald sich abzeichnet, dass die Pandemie ein Ende hat. Geht man von längerfristig höheren Preisen aus, sollte man nur in Unternehmen investieren, die eine derartige Marktmacht haben, dass sie Preisanstiege an ihre Kunden weitergeben können. Also: immer schön das Ohr am Puls der Zeit haben und gleichzeitig das Risiko, dass man sich auch einmal verhört breit streuen. Das geht mit entsprechenden Anlageinstrumenten. Welche da in Frage kommen erfährst Du in den nächsten Fenstern des Börsenminute-Adventkalenders.
Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenen Aussagen entstehen, übernehmen die Autorin, Julia Kistner und die DADAT Bank keine Haftung.
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