Früher waren gemanagte Investmentfonds das Allheilmittel für den Privatanleger, um sein Anlagerisiko auch bei bescheidenem Vermögen ausreichend zu streuen. Jetzt sprechen alle nur noch vom ETF- statt vom Fondssparen. Wobei auch Exchange Traded Funds, kurz ETFs Investmentfonds sind, nur dass sie keinen Fondsmanager haben und so spesengünstiger sein können. Statt durch den Fondsmanager erfolgt bei ETFs die Auswahl der Wertpapiere, die man mit Fondsanteilen erwirbt automatisiert. Und zwar so, dass der ETF immer einen Referenz-Index oder Markt möglichst genau nachbildet. Beispielsweise würde ein ETF auf den Deutschen Leitindex DAX in genau jene Aktien investieren, die auch im DAX enthalten sind. Ändert sich dieser Referenzindex, weil zum Beispiel neue Aktien in den DAX aufgenommen werden und andere rausfallen, dann kauft und verkauft auch ein DAX-ETF automatisch die entsprechenden Aktien, um vom wichtigsten deutschen Börsenbarometer nicht abzuweichen. Mit einem ETF gewinnt und verliert man also so viel wie der Markt, den dieser abbildet. Will man mehr als der Markt verdienen, dann muss man schon in einen gemanagten Fonds investieren und davon überzeugt sein, dass der Fondsmanager so gut ist, dass er auch nach Abzug seiner Kosten eine Überrendite herausholen kann. Tatsächlich schaffen das laut diversen Studien höchstens 20 Prozent der Fondsmanager. Immer schwerer wird dies für sie auf den renommierten großen Börsen, die sehr transparent sind.
Anderseits sind die Mehrkosten von aktiv gemanagten Fonds gegenüber passiven ETFs nicht zu unterschätzen. Die jährlichen Verwaltungsgebühren sind um ein Vielfaches höher. Hinzu kommt bei gemanagten Fonds noch eine einmalige Vertriebsgebühr, genannt Ausgabeaufschlag. Die wenigsten wissen, dass man auch viele gemanagte Fonds, in Deutschland etwa 40 Prozent über die Börse ohne Ausgabeaufschlag spesengünstig kaufen kann. Zurück zum Kostenvergleich: Nehmen wir an wir legen jeweils 10.000 Euro in einem ETF und in einen gemanagten Fonds an, wobei beide fünf Prozent Ertrag pro Jahr erwirtschaften. Dann hätte ich mit dem ETF mit laufenden Kosten von 0,5 Prozent – was schon viel für einen ETF wäre – nach 30 Jahren 35.000 Euro angespart. Mit dem gemanagten Fonds käme ich bei 1,5 Prozent laufenden Kosten und einem einmaligen Ausgabeaufschlag von 2,5 Prozent nur auf 25.000 Euro. Die Spesen fressen mir also 10.000 Euro Ertrag auf.
Derzeit denkt man bei ETFs und klassischen Fonds vor allem an Aktienkörbe. Es gibt aber genauso Anleihen-ETFs und gemanagte Anleihen-Fonds oder auch gemischte Varianten. Was Anleihen sind und bringen, dazu mehr in Fenster elf des Börsenminute-Adventkalenders.
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