Der Megatrend der nächsten Jahrzehnte heißt Nachhaltigkeit, auch bei der Geldanlage. Selbst wenn jeder unter nachhaltigen Investments etwas anderes versteht, gibt es doch allgemeingültige Definitionen und Gütesiegel für ökologisch und sozial verantwortungsvolles anlegen. Es geht im Grunde immer um die drei Buchstaben ESG, soll heißen Environmental, Social und Governance, auf deutsch: Umwelt, Soziales, Unternehmensführung.
Wichtig sind hier die 17 ESG-Kriterien der Vereinten Nationen. Dann gibt es seit heuer die EU-Taxonomie, die dezidiert aufzählt, was nachhaltig ist. Hier wird noch kräftig zwischen den EU-Staaten gestritten, ob Gas und Atomenergie nachhaltige Energien sind oder nicht. Auch haben sich die EU-Mitgliedsländer bis jetzt erst auf ökologische und noch nicht auf soziale Kriterien geeinigt. Die sollen 2022 in die EU-Taxonomie aufgenommen werden. Dann gibt es seit März 2021 die EU-Offenlegungsverordnung. Fondsanbieter müssen seither ihre Produkte selbst in verschiedene Nachhaltigkeitskategorien einstufen: Artikel 8-Fonds gelten als grün, Artikel 9-Fonds als dunkelgrün. Sie achten bei ihren Investments etwa auf einen Beitrag zu Dekarbonisierung, nehmen diesbezüglich auch Einfluss auf die Unternehmen. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie deshalb auch soziale Aspekte besonders berücksichtigen. Wer nach ökologischen und sozialen Aspekten veranlagen möchte tut gut daran, wenn er Investmentfonds wählt, die das sehr strenge österreichische Umweltzeichen tragen. Mehr dazu auf www.umweltzeichen.at.
Man kann aber nicht nur in nachhaltige gemanagte Fonds, sondern auch in ETFs veranlagen, die nachhaltige Indizes abbilden. So gibt es neben den MSCI World auch den MSCI World ESG der die 400 nachhaltigsten Unternehmen aus den 1600 Indexmitgliedern herausfischt. Der MSCI World ESG performte sogar im Ein-, Drei- und Fünf-Jahresvergleich etwas besser. Der DAX 50 ESG stieg hingegen in den letzten fünf Jahren nur halb so stark wie der DAX.
Guten Gewissens veranlagen bedeutet also nicht automatisch auch bessere Gewinne, aber langfristig laut diverser Studien auch keinen Ertragsverzicht. Wenn man nachthaltig investiert, so ist das ein zusätzliches Raster, durch das Produkte durchfallen können und ein mehr an Screening schafft in der Regel mehr Sicherheit. Andererseits, wenn ich etwa in New Energy-Themenfonds investiere, investiere ich natürlich auch in Risiko behafteten neue Technologien und hätte hier ein Klumpenrisiko. Das kann ich aber mindern mit dem richtigen Anlagemix. Wie ein solcher aussehen könnte erfährst Du in Folge 16 des Börsenminute-Adventkalender.
Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenen Aussagen entstehen, übernehmen die Autorin, Julia Kistner und die DADAT Bank keine Haftung.
Musik und Sound Rechte: https://www.geldmeisterin.com/index.php/bm-sound-musik-rechte/
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