Vielen Dank an die wachsende Börsenminute-Community, die immer aktiver wird und mir wirklich sehr interessante Fragen stellt. Etwa zu meiner letztwöchigen Folge Aktiensalat. Ein Hörer möchte wissen, wie ich feststelle, ob es eine fundamentale Veranlassung gibt, sich von einer Aktie wieder zu trennen. Es ging um mein aktuelles „Sorgenkind“ im Portfolio, Lindsay, ein US-Spezialist für wassersparende Bewässerungstechnik für die Landwirtschaft, der obendrein High-Tech-Sicherheitsplanken und Verkehrsleitsysteme produziert. Der Maschinenbauer büßte in den letzten sechs Monaten 25 Prozent seines Börsenwerts ein.
Als Erstes frage ich mich, weshalb ich die Aktie überhaupt erworben habe, ob sich das Geschäftsmodell des Unternehmens geändert hat und ob ich immer noch davon überzeugt bin. Ja, das bin ich. Dann recherchiere ich, ob es irgendwelche negativen Meldungen über mein Unternehmen gegeben hat, ob die Branche in Schwierigkeiten ist. Das ist nicht der Fall. Dann schaue ich mir die fundamentalen Kriterien zu Lindsay an, also wichtige Unternehmenskennzahlen, um herauszufinden, welche sich verschlechtert haben und warum. Das sind das Kurs-Buchwertverhältnis, das Kurs-Umsatz-Verhältnis und das Kurs-Gewinnverhältnis. In Zeiten, wo die Zinsen wieder steigen interessieren mich insbesondere die Verbindlichkeiten, die Eigenkapitalquote und der Kurs im Verhältnis zum Cashflow, um die Ertragskraft und die Liquidität eines Unternehmens beurteilen zu können. Auch wenn das KGV mit 27 sportlich ist, sind keine der Kennzahlen für mich bei Lindsay besorgniserregend. Nervös macht ein Kursverlust von 25 Prozent natürlich schon, doch bei Lindsay kann ich damit leben. Hier war mir beim Kauf bewusst, dass ich mir ein sehr volatiles Papier ins Depot lege, weil die Marktkapitalisierung, sprich der Börsenwert von Lindsay mit 1,45 Milliarden US-Dollar vergleichsweise gering und damit schwankungsanfällig ist. Ich sehe bei dem Bewässerungsspezialisten den langfristigen Aufwärtstrend intakt, weil er in seiner Nische weiterhin zu den Großen gehört. Neu würde ich mir den Maschinenbauer aufgrund er geringen Marktkapitalisierung in der aktuellen Marktphase aber nicht kaufen. Da halte ich eher nach weniger Risiko behafteten Titeln Ausschau. Und wäre ich kurzfristiger Spekulant, hätte mich wahrscheinlich die Charttechnik zum Verkauf von Lindsay am 6. Jänner bewegt. Da wurde die 200 -Tage-Linie kräftig nach unten durchbrochen, doch zu Charttechnik mehr in einer anderen Folge der Börsenminute.
Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenen Aussagen entstehen, übernehmen die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.
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