Ein Hörer des Podcasts Börsenminute stellte sich angesichts des Krieges in Europa die Frage, die vielleicht auch im Interesse der Früh Info-Leser sein könnte: „Ich investiere überwiegend in ETF und Fonds, die in Euro notieren, die aber mit selben oder ähnlichen Wertinhalt auch in US-Dollar oder manchmal auch in britische Pfund oder Schweizer Franken notieren. Würden Sie nach Aussage des Professors Thomas Mayer im Podcast Geldmeisterin, der Dollar sei langfristig gesünder als der Euro Fonds oder ETFs eher in einer Fremdwährung – also nicht in Euro – bevorzugen? Dazu ist folgendes festzuhalten. Egal ob die Fondswährung Euro, Dollar, Pfund oder Schweizer Franken ist. Es kommt natürlich auf die Unternehmen an, in die die Fondsprodukte investiert sind. Ein Index-Fonds zum Beispiel auf den S&P 500 hat schon dadurch eine Dollar-Komponente, dass er in USA notierte Unternehmen investiert, die in Dollar fakturieren. Daher ist ein internationaler Fonds, selbst wenn er in Euro aufgelegt ist, automatisch Wechselkursen ausgesetzt. Deshalb ist auch das Studium des Factsheets von Fonds so wichtig, indem auch die Ländergewichtungen der Fonds angegeben sind. Das heißt, selbst wenn der international veranlagte Fonds in Euro aufliegt, hat man ein Währungs-Risiko oder ebenso auch Wechselkurs-Chancen. Außer der Fonds oder ETF ist dezidiert währungsgesichert und führt als Zusatz im Namen „USD hedged“, „EUR hedged“, „CHF hedged“ oder „GBP hedged“. Diese Währungsabsicherung mit Devisen-Derivaten kostet aber Rendite und ist umso teurer, je höher die Zinsdifferenz des entsprechenden Auslands zu Europa ist.
Ob hingegen die Fondswährung in Dollar, Euro, Schweizer Franken oder britisches Pfund lautet, ist für den Euro-Anleger mit einem europäischen Depot völlig egal und nur ein Marketing-Schmäh, der Sicherheit beziehungsweise Währungschancen suggerieren soll. Denn die Depotbank rechnet immer auf Euro zurück und weist den Wert immer in Euro aus. Nehmen wir wieder den ETF auf den US-Leitindex S&P 500 als Beispiel: Angenommen er erzielt in Dollar aufgelegt fünf Prozent Rendite und in der Fondswährung Euro nur zwei Prozent. Die europäische Depotbank rechnet die in Dollar aufgelegten Fondsanteile um und auf dem Depotauszug wird in Euro abgerechnet. In beiden Fondswährungen erhält man somit die gleiche Rendite von zwei Prozent. Wenn man also, um auf die Frage des Podcast-Hörers zurückzukommen, der Meinung des deutschen Ökonomen Thomas Mayer folgt, der Dollar sei langfristig stabiler als der Euro, muss man nicht einen Fonds wählen, der in Dollar aufgelegt ist, sondern ein Produkt wählen, das in Unternehmen investiert, die im Dollar-Raum ihre Geschäfte machen.
RechtlicherHinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenen Aussagenentstehen, übernehmen die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.
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