Wegen der starken Verluste an der Moskauer Börse seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine hatte die russische Zentralbank den russischen Handelsplatz geschlossen. Wertpapierhändlern hat die Zentralbank in Moskau untersagt, russische Wertpapiere im Besitz von Ausländern zu verkaufen. Präsident Wladimir Putin verbot auch Devisen ins Ausland zu transferieren. Die Moskauer Börse bleibt weiterhin geschlossen. Einzelne Papiere sollen noch diese Woche wieder handelbar sein. Wenn sie dann wieder aufgeht, sind Kursturbulenzen vorprogrammiert. Der Ausschluss zahlreicher russischer Banken aus dem Zahlungssystem SWIFT hat alleine schon einen Absturz des russischen Leitindex RTS um 30 Prozent bewirkt.
Im Ausland wurden russische Papiere noch weiter gehandelt, jedes Land beziehungsweise jede Börse hat hier ihr eigenen Gesetze, wann sie Aktien zum Schutz der Anleger vom Handel aussetzt. Doch im Fall russischer Wertpapiere hält man jetzt zusammen. Die Finanzplätze Frankfurt und London stellten gestern den Handel mit allen russischen Wertpapieren ein, auch in den USA werden sie nicht mehr gehandelt. Damit will der Westen vor allem verhindern, dass sich sanktionierte russische Staatsunternehmen im Ausland refinanzieren können. Doch Vorsicht: Wenn Kurse ausgesetzt werden, werden ausnahmslos sämtliche bestehenden Order für die betroffenen Wertpapiere gelöscht, so auch Limit-Aufträge mit längerer Gültigkeit. Also nicht wundern, wenn offene Verkauf- oder Kauf-Order auf russische Aktien nicht mehr vorliegen, wenn russische Titel wieder gehandelt werden. Hier sollte man die Entwicklung genau verfolgen und bei Wiederaufnahme des Handels gegebenenfalls sofort die gewünschten Orders erneut eingeben. Sie haben keine russischen Aktien? Sicher nicht? In welchen Indizes und Fonds russische Aktien enthalten sind und was damit passiert, wenn der Handel ausgesetzt wird, dazu mehr in der morgigen Börsenminute.
RechtlicherHinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenen Aussagenentstehen, übernehmen die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.
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