Wenn Du wissen willst, wie es weiter geht, frage die Börse. Ein Indikator ist hier leider auch der Preis von CO2-Zertifikaten. Das sind verbriefte, handelbare Papiere, um den Treibhausgas-Ausstoß zu bewirtschaften und bestenfalls zu reduzieren. Unternehmen, die CO2 ausstoßen werden verpflichtet entsprechende Zertifikate je nach Höhe ihrer Emissionen zu kaufen. Das trifft vor allem die großen Umweltbelaster wie Stahl- und Zementwerke, Industrieanlagen, Produzenten von Strom und Wärme mit fossiler Energie. Wer seine Zertifikate nicht braucht, weil er umweltfreundlich produziert, wirft sie auf die Börse wie etwa der E-Autohersteller Tesla und macht damit Gewinne. Wer die Umwelt übermäßig verschmutzt, muss sich zusätzlich Zertifikate kaufen.
Wenn jetzt also der Preis für CO2-Zertifikate in der letzten Woche bis zu 30 Prozent gefallen ist heißt das, dass der Markt bereits einpreist, dass zum einen die Industrie weniger produzieren, weniger CO2emittierten und so auch weniger Zertifikate benötigen wird. Zum anderen nimmt man aber auch an, dass in der aktuellen Energiekrise die Politik es der Wirtschaft wieder günstiger machen wird, fossile Brennstoffe zu verwenden.
Als Privatanleger kann man sich übrigens nicht direkt CO2-Zertifikate kaufen, sondern nur indirekt mittels Zertifikate auf CO2-Zertifikate und über Indexfonds, sprich ETCs (Exchange Traded Commodities). Als Basiswert gilt der ICE EUA CO2-Emission Future, der die Wertentwicklung des europäischen CO2-Preises nachbildet.
Doch Vorsicht, das ist keine Anlage-Empfehlung, denn wie sich gerade zeigt ist der Preis für CO2-Zertifikate a.) sehr stark politisch beeinflusst und b.) sind die Wertpapiere, die sie abbilden ein riskantes Investment, das auch mit der Aktienbörse korreliert. Und da es sich grundsätzlich um Terminkontrakte mit einer Laufzeit von drei bis sechs Monaten handelt, die dann wieder durch neue Kontrakte ersetzt werden müssen, können durch den Wechsel zusätzlich Rollverluste entstehen.
Einen friedlichen Tag wünscht Julia Kistner
RechtlicherHinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenen Aussagenentstehen, übernehmen die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.
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