Wer in börsennotierte Aktienfonds ohne Fondsmanagement investiert, also in Aktien-ETF´s veranlagt in ein passives Produkt. Fällt in einem nach Marktkapitalisierung gewichteten ETF auf den S&P 500 beispielsweise der Kurs von Tesla, dann reduziert dieser auch das Gewicht von Tesla im ETF. Steigt der Kurs von Tesla, hat die Aktie auch ein stärkeres Gewicht im S&P 500-ETF. Wenn man einen ETF kauft, dann sind das meist genau solche Fonds, die Unternehmen nach deren Börsenwert, sprich Marktkapitalisierung gewichten. So investiert etwa der S&P 500 in die 500, nach ihrem Börsenwert größten Unternehmen in den USA und gewichtet sie auch entsprechend ihrer Marktkapitalisierung und nicht je zu einem Fünfhundertstel. Wer alle 500 S&P-Aktien gleich gewichtet in seinem ETF haben möchte, der muss schon einen ETF auf den S&P 500 Equal Weight Index kaufen. Ob das Sinn macht? Kommt drauf an. Im S&P 500 nach Marktkapitalisierung haben natürlich die zehn größten Flaggschiffe, darunter Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon, ein Übergewicht. Die zehn größten Aktien machen schon rund 30 Prozent des S&P 500 aus, was im Bullenmarkt bis 2022 auch nicht verkehrt war. Diese Top-Aktien sind ja nicht ohne Grund so beliebt. Es waren vor allem die Giganten, die den Börseaufschwung getragen haben.
Der Nachteil des Investierens nach Marktkapitalisierung: Die Performance des Index hängt von einer Hand voll Aktien ab, das Produkt ist somit riskanter und schwankt stärker. Und theoretisch kann ich da auch gleich in die fünf großen Einzelaktien statt in den gesamten Index investieren. Alternativ gibt es wie gesagt auch schon jede Menge ETFs auf den S&P Equal Weight Index, wo also jeder der 500 enthaltenen Aktien mit 0,2 Prozent gleich gewichtet ist. Damit wäre man 2022 allerdings eingefahren. Denn am Ende des Vorjahres schwächelten bereits 490 von 500 Aktien des S&P-Index. Übrigens, ein ähnliches Bild haben wir in der Dotcom-Blase 1999 und 2000 gesehen: Während der Gesamtmarkt bereits zurückblieb, sind die IT- und Telekom-Giganten vor Platzen der Blase munter noch weiter nach oben marschiert.
Jetzt, wo die Bären auf die Börsenstimmung drücken, können Equal Weight-Indizes zur größeren Risikodiversifizierung durchaus einen Blick wert sein. Und erholt sich die Börse und die Börsen-Sprinter setzen sich wieder ab, ja dann kann man ja wieder umdenken.
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RechtlicherHinweis:Für Verluste, die aufgrund von getroffenen Aussagenentstehen,übernimmt die Autorin, Julia Kistner keineHaftung.
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Foto: JK