Ich gebe es offen zu: Ich war noch nie eine Freundin von Vorsorgewohnungen. Da meine ich nicht die ein oder andere schmucke Wohnung in Toplage, die ich günstig von Bekannten oder Verwandten – solide finanziert – als Langfristanlage erwerbe. Damit kann ich mir natürlich sehr gut ein inflationsgesichertes, weil preisindexiertes Zusatzeinkommen mit den Nettomieten sichern. Was mir schon seit langem zuwider ist sind die vielfach angepriesenen Vorsorgewohnungen von der Stange, in die ich selbst nie einziehen würde, bei denen schon die Überschlagsrechnung ergibt, dass man die Entstehungskosten pro Quadratmeter mit den Mieten niemals einspielen kann. Wo man als Sahnehäubchen vielleicht nur am Gebäude Eigentum erwirbt und der Grund & Boden nur gepachtet ist, damit das ganze Modell auch nur annähernd leistbar ist. Bösartig gesagt verdient hier der eine oder andere Anbieter solcher Vorsorgemodelle vor allem als Bauträger oder Kreditgeber. Und das ohne Rücksicht auf Anlegerverluste, die bei den derzeit steigenden Finanzierungskosten schnell mal außer Kontrolle geraten können. Wie bei jeder Wohnungsfinanzierung sollte man daher jetzt auch bei seinem Vorsorgewohnungsmodell seine womöglich noch variable Finanzierung überprüfen und optimieren lassen. Denn sonst, so warnt die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungskanzlei Mazars, könnte die Finanz am Ende die sauer ersparte Vorsorgewohnung noch als Liebhaberei verstehen und Steuern nachfordern. Denn zumindest in Österreich muss eine Vorsorgewohnung innerhalb von 23 Jahren einen Gesamtüberschuss erzielen, sonst gilt die Vermietung als Liebhaberei und Verluste daraus lassen sich nicht mehr absetzen, gibt Florian Schmidl, Chef bei Mazars Austria zu bedenken.
Übrigens kann auch in Deutschland die Immobilienvermietung als Liebhaberei gelten, nämlich dann, wenn zu weniger als 50 Prozent der ortsüblichen Miete vermietet wird. Dann wird eine Teilentgeltlichkeit unterstellt und man kann dann die Werbungskosten nur für den entgeltlich vermieteten Teil abziehen. Also das setzte ich doch lieber auf Hochpreisiges – nicht auf Luxus-Wohnungen, sondern Luxus-Aktien. Darum geht es am Sonntag in der aktuellen Podcast-Folge der GELDMEISTERIN – ein Interview mit Gillian Diesen, Premium-Brand-Fondsmanagerin von Pictet. Am besten reinhören und wohl fühlen, ein schönes und informatives Wochenende mit der GELDMEISTERIN wünscht Julia Kistner
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Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenenAussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.Denn handelt sich weder um eine Steuer-, Rechts- noch Finanzberatung, sondern nur um die persönliche Meinung der Autorin.
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Foto: unsplash/Mette van Linden