So narrisch werde ich diesmal gar nicht. Sollte man die WM in Katar, deren Bautätigkeiten viel zu viele Menschenleben gekostet haben nicht ganz boykottieren? Um damit vor allem gegen die FIFA zu protestieren? Geld darf bei Fußball eine Rolle spielen, ohne Sponsoren fänden solche Events ja nicht statt. Aber doch nicht wider aller guten Sitten und Menschenrechte! Eine WM ist eben mal ein Mega-Katalysator für Sponsoren wie Coca Cola, Nike, Adidas und Co. Adidas rechnet trotz allem mit einem Umsatzschub von 400 Millionen Euro. Und eine WM hilft in der Regel auch den Aktienkursen der Sponsoren. Tatsächlich hat Adidas im letzten Monat um knapp 23 Prozent zugelegt, ist auf sechs Monate vor allem auch wegen der schlechten China-Geschäfte, voller Läger und der Beendigung der Zusammenarbeit mit dem Rapper Kanye West, wegen seine scheußlichen Kommentare immer noch über 27 Prozent im Minus. Coca Cola ist im letzten Monat mit über neun Prozent im Plus, Nike mit über 19 Prozent. Mit dem Ball rollt offensichtlich auch der Riyal für die Sponsoren. Wo hingegen in Europa die Begeisterung der Fans sich offenbar in Grenzen hält, was ich von mir bestätigen kann. Laut einer Umfrage unter 1000 Deutschen der Uni Hohenheim will man deutlich weniger Fußball schauen als bei anderen Weltmeisterschaften: Im Schnitt wollen die Befragten nur zehn Minuten ihrer Arbeitszeit für die WM in Katar verwenden. So profitieren zumindest die deutschen Firmen vom WM-Boykott. Ob sich die WM für Katar rechnet? Imagemäßig ist sie kein Erfolg. Und auch wenn der reiche Wüstenstaat sich das locker leisten kann: Die WM in Katar kostet laut Expertenschätzungen 22 Milliarden US-Dollar und hinterlässt acht Stadien, die man wohl nicht mehr brauchen wird. Zum Vergleich: Die WM in Russland verschlang geschätzte 12 Milliarden US-Dollar. Noch mal kurz zum Sponsor Adidas zurückkommend: da hat natürlich auch ein Wechsel an der Unternehmensspitze knapp zwei Wochen vor der WM die Adidas-Aktie beflügelt Mit 1.1. 2023 sitzt Puma-Chef Biörn Gulden auf dem Adidas-Chefsessel. Übrigens auch bei Disney gab es eine Wachablöse. Der langjährige Konzernboss Bob Iger kehrt zu Disney zurück umd übernimmt noch mal für zwei Jahre die Führung des Unterhaltungsriesen. Die Aktie war gleich einmal knapp sechs Prozent im Plus. Morgan Stanley bekräftig seine Kaufempfehlung für Disney. Der CEO eines Unternehmens ist somit nicht unwichtig. Es lohnt sich ab und zu in Hauptversammlung hineinzuschauen, die man oftmals auch online auf der Webseite des Unternehmens nachschauen kann.
Wenn Euch diese Podcastfolge der Boersenminute gefallen hat, dann abonniert die BÖRSENMINUTE und die GELDMEISTERIN doch gratis auf Eurer Podcastplattform Eurer Wahl oder auf YouTube, um keine weitere Folge mehr zu verpassen. Damit unterstützt ihr mich automatisch beim Podcast-Ranking. Vielen Dank!
Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenenAussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.Denn handelt sich weder um eine Steuer-, Rechts- noch Finanzberatung, sondern nur um die persönliche Meinung der Autorin.
#Börse #Katar #Aktien #Fussball #WM #CocaCola #Adidas #Nike #Disney #Puma#Vermögen #CEO #Boykott #podcast #boersenminute #Kapitalmarkt #investieren #Opium #FIFA #Menschenrechte #Sponsoren
Foto: Unsplash/Bruno Aguirre