2022 war kein großes Jahr der IPOs – Initial Public Offerings- wenn man einmal vom spektakulären Börsendebut der Porsche AG in Deutschland absieht. Die Nobelkarossen-Bauer hat seit ihrem Börsengang im September des Vorjahres knapp 16 Prozent zulegen können. Laut Erhebungen von Wall Street Horizont gab es in den USA mit 214 Börsengängen an der Wallstreet die wenigsten IPOs seit sechs Jahren. Zum Vergleich: 2021 waren es beachtliche 995 Börsengänge und im Fünf-Jahres-Schnitt sind es immerhin 448 IPOs. Das lag zum einen daran, dass jene Unternehmen, die 2021 ihr Börsendebut hatten mehrheitlich schlecht performt haben. Zum anderen waren Investoren zurückhaltend, die man hätte ansprechen können. Heuer werden wir ein ganz neue Phänomen sehen: Chinesische Unternehmen klopfen in Europa an, um dort an den Börsen zu notieren, weil andere Ausweichmärkte wie USA und HongKong durch die Regularien unattraktiv geworden sind. Damit dies schnell und unkompliziert geht wählen die chinesischen Unternehmen hierfür Global Depositary Receipts (GDRs) Hinterlegungsscheine, also Zertifikate, die das Eigentum an einer Aktie verbriefen und die über Investmentbanken für UBS und Goldman Sachs verkauft werden. In der Schweiz will der chinesische Solarenergieausrüster Longi Green Energy Technology Global Depositary Receipts (GDRs) über Banken verkaufen. Laut früheren Bloomberg-Berichten planen auch E-Commerce-Plattform Beijing United Information Technology und der Energy-Drink-Hersteller Eastroc Beverage Group GDR´s in Europa zu verkaufen. Laut Investmentspezialisten von Baker McKenzie haben rund 30 chinesische Unternehmen vor auf diese Weise ihr Börsendebut in Europa zu feiern, solange HongKong und USA sie nicht wieder im offenen Händen chinesische Listings empfangen. Wie sagt man so schön: Kapital ist Scheu wie ein Reh …
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Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenenAussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.Denn handelt sich weder um eine Steuer-, Rechts- noch Finanzberatung, sondern nur um die persönliche Meinung der Autorin.
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Foto: Unsplash/Kozlowski