Promis sind nicht zwangsläufig Anlageprofis

In den USA geht es gerade einigen Promis an den Kragen mit Sammelklagen wegen Kryptowährung. So warben Football-Star Tom Brady und seine damalige Frau Gisele Bündchen als Markenbotschafter für die gecrashte Kryptobörse FTX. Popikone Madonna, Rapper Eminem und Tennisstar Serena Williams warben für die NFT-Kollektion Bored Ape Yacht Club und sollen so die Preise in die Höhe getrieben haben. Sie sollen bezahlt worden sein, damit sie dem Bored Ape Yacht Club beigetreten sind, aber so getan haben als ob sie das aus eigener Anlageüberzeugung machen. Kim Kardashian pries Emax-Token auf Instagram an. Gegen sie alle richten sich jetzt Sammelklagen von Krypto-gebeutelten Anlegern, die sich durch die Werbung der Promis in die Irre geführt sehen. Sie sollen gegen das Wertpapier- und Verbraucherschutzgesetz Floridas bzw. anderer US-Bundesstaaten verstoßen haben. Weil sie eben nicht ausreichend offengelegt haben, dass sie dafür Geld bekommen haben und weil sie die FTX-Produkte nicht ausreichend geprüft hätten. Ob die Kläger damit in den USA durchkommen, bleibt abzuwarten. In Europa gibt die Rechtslage diesbezüglich jedenfalls deutlich weniger her. Nach dem Platzen der Dot.com-Blase wurde zum Beispiel Anwalt´s Liebling, der verstorbenen Schauspieler Manfred Krug vergeblich geklagt, weil er für die Tekekom-Aktie als Volksaktie warb, die Tausenden Anlegern hohe Verluste bescherte.

Zu wessen Gunsten die Sammelklagen auch immer ausgehen: Traue besser keinem berühmten Schauspieler, Sportler, Musiker oder Finfluencer automatisch zu auch Profi in Sachen Finanzen zu sein. Traue da lieber Deinem eigenen gesunden Anlegerverstand und nimm Dir die Zeit, die Zahlen, Daten, Fakten und vor allem die Profitabilität börsennotierter Unternehmen zu checken, bevor Du aus einer Laune heraus in sie investiert, meint Börsenminute-Podcasthost Julia Kistner, die weder Promi- noch Profitipps sondern nur ihre ganz persönlichen Meinung kundtut – was ihr daraus macht, ist ganz alleine Eure Sache.

Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenenAussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.

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Foto: Unsplash/utopia by cho