Weltindizes bilden globale BIP nicht richtig ab
Vielen Dank für die zahlreichen Zuschriften zur letzten Börsenminute. Einige von Euch scheint offensichtlich doch die mit 68 Prozent sehr hohe USA-Gewichtung im MSCI World überrascht zu haben. Was kann man tun, um im Portfolio den tatsächlichen Anteil der großen Länder am Welt-BIP nachzubilden? In jedem Fall müsste man Europa stärker gewichten. Europäische Aktien haben im MSCI World einen Anteil von knapp 14,7 Prozent. Vom Beitrag zum Welt-Bruttoinlandsprodukt müssten es 40 Prozent sein. Wenn man aber glaubt, man wählt einfach einen europäischen Weltindex, und dann wäre der Europa-Anteil höher, dann liegt man falsch. Der Anteil europäischer Aktien im FTSE Developed zum Beispiel, dem europäischen Pendant zum amerikanischen MSCI All Country World,ist mit 13,8 Prozent noch geringer. Was man aber machen kann ist, wenn einem der Anteil an europäischen Aktien zu gering ist, zusätzlich zum Weltindex noch Anteile an einem ETF auf den EuroStoxx 600 zu kaufen. Wobei die Anleger aktuell generell das Vertrauen in europäische Aktien verloren haben. Europäische Aktien werden verkauft. Ökonom Thomas Mayer von Flossbach & Storch, am kommenden Sonntag zu Gast beim Podcast GELDMEISTERIN traut aber auch langfristig US-Aktien mehr zu. Was übrigens auch spannend beim Vergleich vom MSCI All Country World Index mit dem FTSE Developed ist: Der FTSE Weltindex deckt mit 4165 sogar noch deutlich mehr Aktien als der MSCI All Country World Index mit 2888 Werten oder anders gesagt: 90 bis 95 Prozent Marktabdeckung versus „nur“ 85 Prozent Anteil am globalen Aktienmarkt beim MSCI All Country-Worldindex.
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