Jedes Mal das gleiche Spiel in den USA, der Polit-Poker um die Anhebung der Schuldenobergrenze. Sollte die US-Regierung den Schuldendeckel von umgerechnet 28,6 Billionen Euro nicht anheben, oder zumindest aussetzen, droht der Weltmacht Nummer Eins im Juni der Zahlungsausfall. Auch wenn ich im inneren meines Investorenherzens auch diesmal nicht glaube, dass es so weit kommt und auch US-Präsident Joe Biden betont, dass es die USA seit 200 Jahren nie verabsäumt habe, seine Kredite zu bedienen bringt das bereits ganz schön Unruhe in die Kapitalmärkte und das lässt wiederum die Zocker-Herzen höher schlagen. Promi-Investor Bill Gross, Mitbegründer der Fondsgesellschaft Pimco empfiehlt den Kauf von jenen kurzlaufenden US-Schatzpapieren, die rund um das kritische Datum einer theoretischen amerikanischen Staatspleite auslaufen. Denn Renditen von US-Treasuries mit Laufzeiten von ein bis drei Monaten sind in die Höhe geschnellt bieten eine Rendite von 5,25 Prozent. Zum Vergleich: US-Staatsanleihen mit noch zehn Jahre Laufzeit rentieren gerade bei 3,48 Prozent. Diese inverse Zinskurve – kürzere Bindungen werden höher verzinst – ist im aktuellen Umfeld nicht ganz unlogisch. Zum einen ist eine solche umgekehrte Zinskurve oftmals der Vorbote einer Rezession. Zum andern, sollte die USA tatsächlich zahlungsunfähig werden, womit ich persönlich nicht rechne, ja dann werden Anleihen mit kürzerer Laufzeit als Erstes nicht bedient. Hier geht man also ein deutlich höheres Risiko ein. Was man als Euro-Anleger natürlich auch immer bedenken muss bei US-Investments sind Währungsverluste. Denn wer glaubt noch an den Dollar, sollte die USA tatsächlich ihre Schulden nicht bezahlen können …
Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Was ihr daraus macht ist Eure Sache, Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.
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