FTSE und Solaractive haben auch globale Indizes – nicht immer ist die tatsächlich die Welt abgebildet!
Wenn man in der ganzen Welt investieren möchte, dann fällt einem zunächst einmal ein ETF auf den MSCI World ein, was grundsätzlich ja
verkehrt ist. Rund 68 Prozent der Marktkapitalisierung des Index machen wenige US-Unternehmen aus. Er enthält zwar über 1500 Aktien aus 23 Industriestaaten, aber keine kleinkapitalisierten Unternehmen und auch keine Flaggschiffe der Schwellenländer.
Wer sich auch die Konzernriesen aus Staaten wie China oder Indien ins Portfolio legen möchte, der sollte einen ETF auf den MSCI All Country wählen, der immerhin schon in 2884 große Werte in 23 Industrie- und 24-Entwicklungsstaaten investiert.
Europäische Konkurrenzprodukte zu MSCI-Index-Fonds gibt esschon, nämlich Indexfonds auf den FTSE Developed (2149 Titel) beziehungsweise
auf den FTSE All-World-Index (4166 Aktien), die im Gegensatz zu den MSCI-Indizes auch Small Caps enthalten.
Wer allerdings so richtig in die ganze Welt investieren möchte, dem macht eher der MSCI All Country World Investable Market ( MSCI ACWI IMI) Freude. Aber nur weil er weltweit in rund 9.140 Aktien aus dem Large-, Medium und Small-Cap-Universum investiert, also in mehr als sechs Mal so viel Aktien i als der MSCI World, performt er bisher langfristig nicht besser. Kein Wunder, sind doch neun der zehn Top-Positionen auch aus den USA, auf Nummer zehn findet man Taiwan Semiconductor.
Es spricht auch nichts dagegen, die ganze Welt mit mehreren ETFs abzubilden, indem man etwa einen Teil in den MSCI World und einen Teil in
einen MSCI Emerging Market investiert, so dass man beim ausbalancieren des Portfoliosein wenig flexibler ist oder besser die Welt-BIP-Verteilung abbilden kann. So sind nicht nur Entwicklungsstaaten, sondern auch Deutschland und Europa insgesamt bezogen an ihrer Wirtschaftsleistung im MSCI World unterrepräsentiert. Deren Depot-Anteil kann man mit Extra-Investments in Länder-ETFs aufstocken.
Produkte gibt es dann noch von dem jüngeren Index-Anbieter Solaractive. Die Performances zwischen MSCI, FTSE und Solaractive unterscheiden
sich laut dem Konsumentenmagazins Deutscher Stiftung nicht sehr.
Bei der Wahl des Anbieters ist nicht zuletzt entscheidend, mit welchem Anbieter Deine Depotbank Sonderkonditionen, sprich günstigere Gebühren ausverhandelt hat.
Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Was ihr daraus macht ist Eure Sache, Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.
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Foto: NASA