Acht Prozent der Bevölkerung können sich Luxus immer leisten
Because I am happy, clap along if you feel happy is the truth… Der amerikanischen Popstar Pharrell Williams feierte letzte Woche auf dem Laufsteg in Paris sein Debüt als Kreativchef des Luxuslabels Louis Vuitton, während Putin und Prigoschin wüten und morden, die Welt und nicht zuletzt die Kapitalmärkte ins Wanken bringen.
Krieg und Kriese und andererseits Lust auf Luxus – wie passt das zusammen? Ganz gut, wie ich und auch GELDMEISTERIN-Gast Klaus-Dieter Koch meinen. Klaus-Dieter Koch ist Gründer und Managing Partner der Management-Beratung BrandTrust. In diesen verrückten Zeiten will man sich eben etwas gönnen, man sucht einen Inflationsschutz beziehungsweise Werterhalt und Stabilität, die gerade die hochwertigen Luxusmarken und deren Aktien verkörpern.
LVMH, Hermés und Co. zählen nach dem kurzen Pandemie-Schock wieder zu den Bestperformern und beliebtesten Aktien Europas. LVMH hat zwischenzeitlich eine Marktkapitalisierung von 500 Milliarden US-Dollar erreicht, hat Großaktionär Bernard Arnauld zum reichsten Menschen auf Erden neben Elon Musk gemacht. Und auch wenn der Luxusgüter-Index Stoxx Europe Luxury Index im Mai um fast fünf Prozent fiel ist das zu verschmerzen, zumal er seit Anfang Oktober des Vorjahren um fast 50 Prozent zulegte.
Das Berater-Haus PwC warnt, dass vor allem die Öffnung Chinas nach Covid den Aufschwung der Nobelmarken getragen habe und dort ein Fünftel des weltweiten Luxusmarktes von über 300 Milliarden Euro umgesetzt würde und das Hochpreissegment jetzt den Höhepunkt erreicht habe. In China und anderorts würde der Konjunkturabschwung sich jetzt gerade in diesem Segment bemerkbar macht. Als Langfristanleger bin ich persönlich überzeugt, dass gerade Luxus in the long run immer Konjunktur hat und ein dauerhaftes Investment in die Traditionsmarken ein guter Inflationsschutz ist. Schließlich können sich weltweit immer acht Prozent der Bevölkerung Luxus leisten und wenn man es gerade nicht so dick hat, dann leistet man sich Kostspieliges auch sofort wieder, sobald man wieder Kohle hat. Das Einzige was ich gelten lasse ist, dass sie aktuell im Verhältnis zu ihren erwirtschafteten Gewinnen sehr teuer sind und einem die hohen Börsenbewertungen das Wert sein muss. Wobei Aktien-Perlen immer hoch im Kurs sind. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von LVMH liegt bei über 24,2, von L´oréal bei 31,5, Hermes bei über 45. Aber auch andere traditionelle Qualitätsaktien wie Coca-Cola mit einem KGV bei 29, das von Nestlé bei 31 haben ihren Preis..
Und wie investiere ich in Luxusmarken? Es gibt eigene Luxusmarken-Fonds etwa von Pictet oder LGIM oder auch einen ETF von Amundi auf den S&P Global Luxury. Ich persönlich – das ist keine Anlageempfehlung – setze in diesem Segment liebe auf Einzelaktien, zumal es ohnehin wenige große, global bedeutende Flaggschiffe gibt, die selbst schon einen ganzen Strauß von Modelabels besitzen. Ich persönlich bin schon seit längerem in LVMH und L´Oréal investiert, in L´Oréal sogar doppelt – einmal direkt und einmal über meine Nestlé-Aktien. Der Schweizer Lebensmittelmulti hält 23,29 Prozent am französischen Kosmetik-Konzern. Eigentlich bin ich sogar mehrfach an beiden Luxusmarken beteiligt, etwa über einen MSCI-World Consumer Staples Index-Fonds und dem EuroStoxx 50 -ETF, indem sie enthalten sind.
Was ist eigentlich Luxus? Hierzu lüftet der Podcast der GELDMEISTERIN, Markenforscher Klaus-Dieter Koch die Trickkiste der Luxusmarken. Wie sich die großen Hechte im Luxus-Teich – von Hermès, LVMH bis zu Gucci – das junge Klientel von den Millennials abwärts bis hin zur völlig konträren jüngeren Generation Z angeln ohne gleichzeitig die arrivierte Wienerin im reiferen Alter zu verlieren. Reinhören lohnt sich!
Risikohinweis: Das sind keinesfalls Empfehlungen, sondern nur persönlichen Gedanken von Julia Kisnter, die keinerlei Haftung übernimmt.
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Foto: #BrandTrust
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