Lizenzgebühren-Unternehmen: Ein Konstrukt, das man nicht braucht.
Vermögen zu erhalten ist derzeit wirklich herausfordernd. Immobilien zu kaufen, sie zu finanzieren und vielleicht auch noch klimagerecht sanieren zu müssen ist teuer. Die Mieten steigen – selbst Inflationtions-indexiert
– vielerorts nicht entsprechend mit. Die Aktienmärkte sind sehr volatil.
Unternehmen werfen nicht mehr so hohe Gewinne ab. Anleihen schlagen trotzZinssteigerungen nicht die Inflation.
Trotz allem sollte man sich nicht von seiner Investmentstrategie abbringen lassen und mit bescheidenem Anlagevermögen etwa sein Glück im Private Equity suchen. Denn auch wenn Beteiligungen außerhalb der geregelten Börsen weltweit zu einer 12.000 Milliarden US-Dollar schweren Asset Klasse geworden ist, ist und bleibt sie illiquide und intransparent. Hier kann man nicht wie bei Aktienbeteiligungen das Geld mal schnell abziehen, wenn man es braucht oder das Investment nicht so läuft. Man muss sich auch noch tiefer in die Bilanzen seiner Unternehmensbeteiligungen hineinknien.
Momentan sind wieder Rohstoffe als Investment attraktiv und da tauchen gerade beim beliebten Edelmetall GOLD ebenso vielversprechenden, komplexe Konstrukte auf: Royalty Companies, auf Deutsch Lizenzgebührenunternehmen, an denen man sich beteiligen kann. Sie finanzieren Goldminen und bekommen dafür vom Umsatz je geförderte Unze eine Gebühr. An den Kosten der Goldproduzenten sind sie also nicht beteiligt. Aber ganz können sie das Unternehmer-Risiko aber nicht abstreifen. Denn wenn die Mine schließt, ist die Finanzierung auch futsch.
Also der Sinn solcher Royalty Companies erschließt sich mir nicht – außer, dass noch jemand mitschneidet und unproduktive Rohstoffproduzenten sich notgedrungen an Lizenzgebührenunternehmen wenden, weil sie keine Aktionäre finden, die ihnen neue Förderungprojekte finanzieren. Aber vielleicht könnt ihr mich aufklären.
Also ich persönlich bin lieber als Aktionär direkt Miteigentümer
einer Mine und bin in so unsicheren Zeiten wie diesen für Investment-Experimente nicht zu haben.
Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Was ihr daraus macht ist Eure Sache, Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.
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Foto: Unsplash/Joan Moses