Viel Reaktionen gab es zu meiner letzten Podcast-Folge der GELDMEISTERIN mit Acatis AG-Gründer Hendrik Leber, der meinte, sieben Prozent Rendite pro Jahr seien notwendig um in den nächsten zehn Jahren sein Vermögen zu bewahren.
Hier nochmals der Link zur GELDMEISTERIN-Folge mit Hendrik Leber:
Das würde gleichzeitig bedeuten, dass sich der Wert der Aktien in den nächsten zehn Jahren verdoppeln müsste und das traut er unter anderem Wasserstoff-, KI- und Biotech-Aktien zu, nicht aber Banken und Autowerten.
Hier nochmals zum Nachrechnen die Formel, die seiner Rechnung zugrunde liegt. Die 72-er Regel leitet schlicht und einfach her, wie lange Kapital zur Verdoppelung bei einem bestimmten Zinssatz braucht: T, die Zeit = 72/ Zinssatz. Sprich bei einem Zinssatz von vier Prozent braucht es 18 Jahren, bis sich das Kapital verdoppelt. Bei einem Zinssatz von sieben Prozent sind es eben rund zehn Jahre. Die 72-er Regel zeigt auch was Inflation Geld vernichtet. Geht man für die nächsten Jahrzehnte von einer durchschnittlichen Jahresinflation von vier Prozent aus hat man also in 18 Jahren seine Kaufkraft halbiert. Deshalb braucht man eben mehr – sieben Prozent Rendite wenn man Steuern und Investmentgebühren auch berücksichtigt – wenn man von vier Prozent Inflation pro Jahr ausgeht. Laut Wertentwicklungsstatistiken des BVI Bundesverband Investment und Asset Management waren in der Vergangenheit über 25 Jahre nur mit internationalen Aktien Renditen von 7,2 Prozent pro Jahr realistisch. Das ist warum ich übrigens keine große Freundin von Anleihen bin.
Einige Kommentare meinten, dass sieben Prozent bei den stolzen Fondsgebühren von Acatis für den Werterhalt nicht ausreichen. Natürlich muss der Ausgabeaufschlag – fünf Prozent beim globalen Aktienfonds, die gar nicht erst investiert werden – auch erst verdient und in jedem Fall in die Rechnung einbezogen werden…
Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Was ihr daraus macht ist Eure Sache, Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.
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