Nur weil Michael Burry, der Investor, der durch den Film „Big Short“ berühmt wurde in einem Tweet herausposaunte, dass er den Index der 500 größten US-Börsenwerte und den Nasdaq-Index mit 1,6 Milliarden US-Dollar geshortet hat, sollte man nicht gleich seinen Sandalen folgen. Man würde ihn ohnedies nicht mehr einholen. Er shortete schon im 2. Quartal 2023 Gut, dieser Burry ist nicht umsonst ein so viel beachteter Hedgefonds-Manager. Immerhin hat er den Zusammenbruch des US-amerikanischen Immobilienmarkte, der 2007 weltweit die Finanzkrise
auslöste, auch vorausgesehen und frühzeitig auf fallende Immobilienkurse gesetzt.
Stehen wir jetzt also vor dem nächsten großen Crash mit Ausgang USA, weil Burry shortet? Keine Panik. Dieser Mann hat in den letzten 18 Jahren sehr viele Zusammenbrüche vorausgesagt, die großteils nicht eintrafen, Irgendwann haben diese Dauercrash-Propheten immer recht.
Ich will die Gefahr einer Rezession nicht klein reden, nur es gab durchaus praktische Gründe, warum Michael Burry gerade im 2. Quartal Put-Optionen kaufte, um auf fallende Kurse zu setzen. Die Optionen waren günstig zu haben, weil die Volatilität, sprich die Marktschwankungen gering waren und auch noch sind. Laut VIX-Index, der die Volatilität des S&P 500 misst, sind die Schwankungen derzeit 17 Prozent niedriger als noch vor einem Jahr.
Im handelsschwachen Monat August mit einer Doom-Meldung herauszugehen, ist sehr clever, da kann man am Markt mehr bewegen.
Ich bin grundsätzlich kein Freund vom Shorten, weil man, wenn man es nicht wirklich zum Risiko absichern macht, sondern um aktiv zu spekulieren meiner Meinung nach der Wirtschaft schadet.
Wie steht ihr zum Shorten? Ich freue mich auf Eure Kommentare.
Um jedenfalls Gewitterwolken am Börsenhimmel frühzeitig
aufziehen zu sehen beobachte ich jedenfalls lieber als die Tweets, pardon X-Beiträge
von Michael Burry die Entwicklung der Anleihen-Renditen, so wie Professor
Thomas Mayer in der aktuellen Podcastfolge der GELDMEISTERIN, die Gewinn-Entwicklungen, Auftragsbestände und
Bewertungen von Unternehmen oder höre mir zumindest unterschiedliche
Expertenmeinungen an.
Übrigens, wenn ihr trotzdem wissen wollt, wie Burry einfach schortet: Der
von Burry gemanagte Hedgfonds „Scion Asset Management“ hielt zum Ende des zweiten Quartals Put-Optionen auf Anteilsscheine eines ETFs, der den US-Leitindex S&P 500 abbildet und einen zweiten ETF auf den Nasdaq-100. Die Put-Optionen werden mehr Wert, wenn die entsprechenden ETFs, genaugenommen die zugrundeliegenden
Indizes fallen.
Allzeit hohe S&P 500- sowieNasdaq-100-Kurse wünscht sich Julia Kistner
Ich würde mir übrigens auch wünschen, wenn möglichst viele Börsenminute-Hörer:innen den Podcast abonnieren, liken und weiterempfehlen, damit noch mehr Finanzinteressierte auf die Beiträge der Börsenminute aufmerksam werden.
Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Was ihr daraus macht ist Eure Sache, Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.
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