Tech-Übergewicht: Vorsicht, Schlagseite im Depot!

Vielen Dank liebe Börsenminute-Hörerinnen für Eure zahlreichen Kommentare auf die gestrige Podcast-Folge. Auf meine Frage, welche US-Unternehmen Euch mit ihren Quartalsergebnissen am meisten überzeugt haben kam die nahezu einhellige Meinung: Chiphersteller Nvidia. Während mir persönlich im Aktienkurs zu viel Wachstumsphantasie drin ist meint etwa Hörer Sven B.: „Für mich ist das Highlight Nvidia. Gehört für mich neben Apple für die nächsten Jahre in jedes Depot als Basisinvestment.“ Und er begründet es schlüssig: „Für alles was im Bereich KI passiert – und das ist eine Menge – werden Nvidia Chips benötigt. Sei es autonomes Fahren, ESports und Gaming, Chippower für das Rechenzentrum oder im Bereich Robotics. Die Gewinne sehe ich nicht nur für nächstes Jahr anziehen.“

Ich bleibe dennoch dabei: Für mich ist der Preis zu heiß, der von einer Verdreifachung des Gewinne 2024 ausgeht. Wobei ich auch wie Sven rechne, dass die Gewinne der Chiphersteller nicht nur 2024 anziehen werden. Nur – die Chip-Konkurrenz schläft auch nicht.

Wie auch immer man zu Nvidia steht; bei solchen Kursraketen bekommt das Depot durch den kräftigen Anstieg schnell einmal Schlagseite und das Übergewicht liegt momentan bei den meisten von uns bei Technologie-Aktien. Daran hat mich meine bessere Hälfte jetzt erinnert, weil ich schon wieder Alphabet anvisierte. Und er hat recht: bevor man zukauft, sollte man bei seinem Depot nach den Kursgewinnen Bilanz ziehen. Wie viel Prozent des Werts machen Tech-Aktien aus und kann ich damit leben? Die Glücklichen, die vor einigen Monaten in Nvidia investiert haben, können ja zumindest einen Teil der Aktien zu Geld machen, um ihr Depot besser auszubalancieren und sich über die realisierten zweistelligen Gewinne zu freuen.

Bei mir ist es nicht nur die Tech-Lastigkeit bei den Einzelaktien, auch weil Biotech auch Tech ist. Dasselbe gilt für meinen ETF-Bestand. Mit meinem Exchange Traded Funds auf den S&P-Index bin ich automatisch zu 28 Prozent in IT-Aktien investiert, mit meinem Passivfonds auf den MSCI All Country World Index zu 22 Prozent und meine Einzel-Techaktien stecken obendrein auch in den ETFs. Dazu noch ein Green Technologie-Themen-ETF, der – nomen et omen – zu 100 Prozent aus Tech-Titeln besteht. In einen Themen-ETF würde ich heute übrigens nicht mehr investieren, aber das ist eine andere Podcast-Folge …

Rechtshinweis:
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Foto: Unsplash/Anastase_Maragos