Vorsicht bei Pharma-Aktien

Wer meine Podcasts Börsenminute und GELDMEISTERIN schon länger verfolgt, weiß, dass ich Pharmaaktien für mein Langfristportfolio als eine wichtige Säule favorisiere und das tue ich auch weiterhin. Nur: durch die letzten starken Anstiege vor allem beim skandinavischen Shootingstar Novo Nordisk (Stichwort Diabetesmedikamente, die als Abnehmpille Furore machen) bin ich dabei, mein Pharma-Portfolio zu Rebalancieren, sprich einen Teil der Kursraketen zu verkaufen, um den Gesundheitstitel-Anteil und so mein Klumpenrisiko wieder zu reduzieren. Oder mir maximal die jüngsten Rohrkrepierer wie Roche zumindest genauer anzuschauen.

Denn Risiko-behaftet sind Gesundheitstitel in jedem Fall und da denke ich nicht einmal an etwaige Nebenwirkungen, die in der Vergangenheit schon des Öfteren zu sündteuren Klagen geführt haben. Nein, es sidn die Bewertungen, die ich teilweise nicht mehr gesund finde. Eli Lilly zum Beispiel hat in den letzten fünf Jahren um 430 Prozent zugelegt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei knapp 56. Soll heißen, ich muss – aus heutiger Sicht wohlgemerkt – 56 Jahre warten, bis ich den Preis für die Aktie hereinverdient habe. Das dauert mir zu lange, auch wenn ich ihnen viel Gewinnsteigerungspotenzial noch zutraue.

Man sollte keinesfalls das politische Risiko der Branche unterschätzen. Joe Biden hat gerade zehn Medikamente auf seiner Watchlist, die seinen „Inflation Reduction Act“ konterkarieren.

Hier wird gerade mit Bristol-Myers, Johnson & Johnsohn, Merck, Novo Nordisk, Boehringer Ingelheim, Novartis, Amgen & Co gefeilscht, welche Preise das staatliche Gesundheitssystem künftig nur noch für die Arznei bereit ist zu bezahlen und das ist nicht unerheblich. Zum einen, schreibt die Financial Times, droht ihnen eine Besteuerung von 65 bis 95 Prozent, zum anderen ein Ausschluss aus dem Gesundheitsprogramm Medicare, was tragisch wäre, da es teilweise zu 50 Prozent ihre Umsätze in den USA sichert.

Die konkreten Medikamente, deren Preise für Biden´s Geschmack zu hoch sind, findet ihr hier im Beipackzettel zu dieser Börsenminute:

• Eliquis von Bristol-Myers Squibb (NYSE:BMY);

• Jardiance von Boehringer Ingelheim;

• Xarelto von Johnson & Johnson (NYSE:JNJ);

• Januvia von Merck (NYSE:MRK);

• Farxiga von AstraZeneca (NASDAQ:AZN);

• Entresto von Novartis (NYSE:NVS);

• Enbrel von Amgen (NASDAQ:AMGN);

• Imbruvica von AbbVie (NYSE:ABBV);

• Stelara von Janssen (im Besitz von JNJ);

• Fiasp, Fiasp FlexTouch, Fiasp PenFill, NovoLog, NovoLog FlexPen, NovoLog PenFill von Novo Nordisk (NYSE:NVO).

Rechtshinweis:
Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Was ihr
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