Kurzer Absacker nach dem IPO ist durchaus üblich
Also besser kann man seinen Börsengang nicht inszenieren als das deutsche Unternehmen Birkenstock, dass diese Woche noch Genaueres über seinen Börsengang in New York bekanntgegeben hat. Da wechselt mal kurz im Barbie-Blockbuster die Protagonistin ihre High Heals gegen Birkenstock-Sandalen. Jesus-Schlapfen haben wir die übrigens noch in meiner Kindheit genannt. Nach Bekanntgabe dauert es in der Regel drei Wochen bis das Unternehmen nach Prüfung durch die Aufsichtsbehörde SEC voraussichtlich am 9. Oktober am Kurszettel erscheint.
Zu welchem Preis wird im Vorfeld mit einem Kreis von erlauchten Großinvestoren ausgetestet. Dann wird groß die Werbetrommel gerührt und am Tag des Börsengangs, dem Initial Public Offering IPO steigt dann in der Regel gerade in den ersten Stunden der Kurs der Neuemission kräftig an, hat dann aber einen Durchhänger in den nächsten Tagen um dann weiter abzusacken oder durchzustarten.
Bei allem Hype um die Gesundheits-Schlapfen, pardon Hippster-Schuhe Birkenstock und bei allem Getöse um den IPO des europäischen Nvidia-Herausforderers Arm, den Nvidia ja ursprünglich um 40 Milliarden US-Dollar übernehmen wollte: Wenn man beim IPO dabei sein möchte sollte man sich folgende Fragen immer stellen:
• Wie lange gibt es den neuen Börsenkandidaten schon?
• Welche Gewinne machte das Unternehmen in der Vergangenheit?
• Wie schaut es mit den künftigen Umsatz- und Gewinnaussichten aus?
• Wie hoch ist der Schuldenstand bzw. die Eigenkapitalquote?
• Wer sind die Konkurrenten und wie erfolgreich sind sie? Wie heben sich die Neuzugänge vom Wettbewerb ab?
• Ist die Branche wachstumsstark und hat Zukunft?
• Mit welcher Bewertung gehen sie an den Start? Schaut Euch schon mal die Preisspanne während der Zeichnungsfrist an und stellt sie den kolportierten Gewinnzahlen gegenüber und vergleicht dies KGV mit jenem der Konkurrenz.
• Warum geht man gerade jetzt an die Börse? Braucht man das Geld für die Expansion oder für Investitionen oder nutzt man nur ein Zeitfenster bevor die Börse schwächelt. Vor einem Abschwung gibt es in der Regel immer überproportional viele Börsengänge.
Leute, nicht faul sein. Niemand hat gesagt das Anlegen nur Spaß macht und keine Arbeit ist.
Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Was ihr daraus macht ist Eure Sache, Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.
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