Vorsorgen und Steuer sparen wie die Amerikaner

Die Amerikaner haben keine staatliche Pensionsvorsorge? Das stimmt so nicht. Das gesetzliche Rentenalter liegt in den USA aktuell bei 67 Jahren. Jeder amerikanische Arbeitgeber und -nehmer zahlt bis zu einer Höchstbemessungsgrundlage von rund 140.000 US-Dollar im Jahr jeweils 6,2 Prozent vom Bruttolohn in die staatliche Pensionsversicherung ein. Selbständige und Freiberufler zahlen die ganzen 12,4 Prozent.

Das reicht aber nur für eine Grundsicherung. Darüber hinaus gibt´s in den USA aber noch spannende steuerliche Anreize für die Eigenvorsorge. Am beliebtesten ist der 401(k)-Plan: Man kann einen bestimmten Teil der Jahresbezüge steuerfrei in private Investmentfonds stecken. Das können ETFS ebenso wie gemanagte Fonds sein. Anleihen-, Aktien- oder auch Mischfonds kommen in Frage. Meist beteiligen sich auch US-Arbeitgeber an den Einzahlungen.

Zusätzlich gibt es noch die Individual Retirement Accounts, kurz IRA. Einen solchen IRA kann man bei einer Bank oder einem Broker eröffnen und so mit Steuervorteilen für das Alter vorsorgen.

Und was gibt es bei uns für Steuerzuckerl? Für Selbständige gibt es in Österreich die § 14 Fonds, in die man bis Jahresende investieren kann und so den Gewinnfreibetrag nutzen kann. Für Gewinne bis 30.000 Euro kann man mit Investments in diese Fonds den zu versteuernden Gewinn um bis zu 15 Prozent reduzieren.

In Deutschland kann man Beiträge für private Lebens- und Rentenversicherungen bis zu einem Höchstbetrag von 1.900 Euro für Arbeitnehmer bzw. 2.800 Euro für Selbstständige als Altersvorsorgeaufwendungen absetzen. Zusätzlich lassen sich Beiträge zur Riester-Rente bis zu 2.100 Euro pro Jahr als Sonderausgaben absetzen.

Doch Achtung: Steuervorteile kann der Staat auch von heute auf morgen wieder reduzieren. So geschehen in Österreich beim Bausparer und der Zukunftsvorsorge. Oder Steuervorteile kann die nächste Regierung auch zur Gänze streichen: Das war bei den Investitionsfreibeträgen so, die wieder eingeführt wurden.

Steuervorteile sind das eine, man sollte sich in erster Linie aber anschauen, wie ertragreich die Veranlagungen auch sind.

Wer Steuervorteile noch heuer nutzen will, tut jedenfalls gut daran, sich jetzt schon rechtzeitig nach geeigneten Finanzprodukten umzuschauen…

Rechtshinweis:
Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Was ihr daraus macht ist Eure Sache, Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

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