Auf Wohnbauanleihen bauen

3,6 bis 4 Prozent Rendite mit Steuervorteil in Österreich

Der Wohnbau und Immobilienaktien sind in letzter Zeit in Verruf geraten: Die hohen Zinsen machen viele Bauprojekte nicht mehr finanzierbar und vor allem nicht mehr rentabel. Aktien von Immo-AGs haben seit den Zinsanstiegen teilweise die Hälfte ihres Wertes eingebüßt. Vor allem in Deutschland machen ihnen obendrein Mietpreisbremsen und kostspielige Altsanierungsauflagen zu schaffen.

Sollte man also auch vorsichtig bei Wohnbauanleihen sein? Wenn sie derzeit doch Renditen von 3,7 bis vier Prozent bieten? It depends. Man darf nicht vergessen, dass jede Anleihe eine Schuldverschreibung ist und es daher wichtig ist, welcher Wohnbaugesellschaft man sein Geld leiht. Ich persönlich würde mich derzeit nicht wohl fühlen mit Wohnbauanleihen, die etwa von René Benkos Immobilien-Konsortium Signa begeben wurden.

Bedenken sollte man auch, dass Anleihen, dessen Geld ausschließlich in den Wohnbau fließen, sehr lange laufen – in der Regel zehn bis 15 Jahre. Ich muss daher davon überzeugt sein, dass es den Anleihe-Emittenten dann noch gibt, der mir am Ende der Laufzeit auch das Geld zurückbezahlen kann.

Bei langlaufenden Bonds lockt man sich auch den Zinssatz für viele Jahre ein. Also muss ich auch davon überzeugt sein, dass ich mit dem Zinssatz auch entsprechend lange die Inflation schlagen kann, damit mir die Kaufkraft meines angesparten Vermögen erhalten bleibt.

Wohnbauanleihen haben – wohlgemerkt in Österreich – auch einen steuerlichen Vorteil: Die Kupons sind bis zu einer Verzinsung von vier Prozent KEST-befreit, sofern man in Österreich steuerpflichtig ist. Und: Selbstständige können Wohnbauanleihen für den Gewinnfreibetrag nutzen und die Steuerbemessungsgrundlage bis zu 45.950 Euro im Jahr senken.

Vergleichen lohnt sich auch bei Wohnbauanleihen mit Anleihefindern etwa der Wiener oder auch der deutschen Börsen. Man sollte die Renditen von Wohnbauanleihen – Steuervorteil hin oder her – auch mi jenen klassischer Anleihen vergleichen, die nicht dem Wohnbau gewidmet sind. Schuldverschreibungen von soliden Industriewerten oder Banken werfen ähnlich interessante Renditen ab.

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Rechtshinweis:
Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

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Foto Unsplash/josua Isai